ÖVP befürchtet Verschlechterung der ärztlichen Versorgung im Bezirk Neusiedl am See
Seit Jänner gibt es keine Nachtdienste der niedergelassenen Ärzte mehr im Burgenland. Ab 21.00 Uhr gibt es nur mehr den "Telefonarzt". Ab April soll es Akutordinationen geben.
BEZIRK NEUSIEDL AM SEE. Der Bezirk Neusiedl am See hat bis 31.12.2017 fünf Ärztesprengel gezählt. In jedem Sprengel hatte ein praktischer Arzt in der Nacht Dienst. Dazu war die ärztliche Versorgung mit der Ambulanz im Krankenhaus Kittsee rund um die Uhr und der Unfallambulanz in Frauenkirchen in der Zeit von 8 bis 19 Uhr gesichert.
Seit 6. Jänner 2018 gibt es den Bereitschaftsdienst der praktischen Ärzte nur mehr bis 21 Uhr und von 21 Uhr bis 7 Uhr früh stehen ein Telefonarzt und der Rettungsdienst zur Verfügung.
Akutordination in Kittsee
In weiterer Folge soll ab April 2018 eine weitere Umstellung passieren, indem eine Akutordination um Krankenhaus Kittsee installiert wird und ein Visitenarzt in den Räumen der Umfallambulanz Frauenkirchen von 17 Uhr bis 22 Uhr und anschließend nur mehr ein Telefonarzt zur Verfügung stehen.
"Das bedeutet, dass ab 22 Uhr kein praktischer Arzt mehr zur Verfügung steht und nur mehr ein Telefonarzt zu erreichen oder die Akutordination in Kittsee aufzusuchen ist", erklären 2. Landtagspräsident Rudi Strommer und LA Markus Ulram. Damit sind sie nicht einverstanden. Denn: "Der Bezirk Neusiedl am See ist der flächenmäßig größte Bezirk und jener wo die Bevölkerungszahl und die Wirtschaft am stärksten wächst. Hier die ärztliche Versorgung um 80 Prozent zu reduzieren, kann sich die Bevölkerung des Bezirkes Neusiedl am See nicht bieten lassen", sind sich die beiden einig.
Weite Wege
Konkret geht es ihnen darum, dass die Akutordination nicht in Kittsee sondern in Frauenkirchen installiert werden sollte. "Frauenkirchen ist der Dreh- und Angelpunkt im Bezirk und liegt wirklich zentral", so Strommer und Ulram. "Wenn man bedenkt, dass der Bezirk rund 58.000 Einwohner zählt und in den 13 Gemeinden rund um Frauenkirchen (von Pamhagen bis Weiden am See westliche der Ostautobahn A4) rund 50 Prozent der Bezirksbevölkerung leben, ist es wirklich unlogisch die Akutordination im äußersten Eck des Bezirkes, nämlich in Kittsee, zu installieren. Der Weg von zum Beispiel Pamhagen nach Kittsee ist viel zu weit, das ist für die Bevölkerung nicht tragbar. Wir fordern die Entlastung der praktischen Ärzte und gleichzeitig einen flächendeckende ärztliche Versorgung. Weiters sollen daraus Visitenärzte rund um die Uhr zur Verfügung stehen."
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