6. Wein.Lese.Fest der Bibliothek Lockenhaus war gut besucht

LOCKENHAUS. Vor kurzem fand das traditionelle Wein.Lese.Fest der Bibliothek im Alten Kloster schon zum sechsten Mal statt. Familie Schumitsch-Stocker aus Raiding präsentierte ihr Weingut und ihre Weine. Den Beginn machte der erfrischende Lisztzante, dem ein ganz neuer Wein mit einem neuen Geschmack folgte: Der Muscaris, ein eher lieblicher Weißwein aus einer neu gezüchteten Rebsorte. Die folgenden Rotweine wie Blaufränkisch DAC, Liszt Cuvee und Syrah mundeten ausgezeichnet und machten Lust auf mehr.

Dialekte
Zwischen den einzelnen Kostproben, die von der Jungwinzerin Teresa Schumitsch kommentiert wurden, gab es literarische Schmankerln: Den Schwerpunkt hat das Bibliotheksteam heuer auf drei Dialekte aus dem Bezirk Oberpullendorf gelegt. Dr. Adalbert Putz sprach allgemein über die Entwicklung der Dialekte und trug heitere Geschichten, die mit dem Thema Wein zu tun hatten, in Deutschkreutzer Mundart vor. Man musste schon seine Ohren spitzen, um den Wechsel zur Piringsdorfer Mundart problemlos mitmachen zu können: Steffi Kohwalter sprach über das „Piringerische“, stellte einige Wörter vor, die so ganz anders als in unserer Umgangsprache klingen, und las dazu einige Geschichten, die sie anschließend auch in Hochdeutsch lesen musste, damit alle Zuhörer wussten, was sich da zugetragen hat. Die Lockenhauser Mundart verkörperte Hubert Baumgartner, der das Märchen vom „Tapferen Schneiderlein“ in seinen Dialekt übersetzte und vortrug. Er ist einer der Wenigen in seinem Alter, die die originale Lockenhauser Mundart noch beherrschen.
Leider ist es Tatsache, dass immer weniger junge Menschen mit den ursprünglichen Dialekten aufwachsen. Viele junge Eltern glauben, dass ihre Kinder mit Hochdeutsch alleine aufwachsen müssen/sollten. Wie toll wäre es, wenn die Kinder sozusagen „zweisprachig“ aufwachsen würden!? Ein Elternteil spricht nur Mundart, der andere nur Hochdeutsch!?
Zweisprachigkeit fördert allgemein das Verständnis für Sprachen und erleichtert später das Erlernen neuer Sprachen immens.
Die Begeisterung der Teilnehmer war ein Beweis, dass Mundart gut ankommt und dass Wein aus unserem Bezirk eine hohe Qualität hat. Die Bibliothek wird diese Veranstaltungsreihe mit Begeisterung weiterführen.