Burschen in typischen Mädchenberufen – (k)eine Herausforderung?
In der Gesellschaft halten sich noch immer hartnäckige Rollenklischees, die Burschen stärker in technisch–naturwissenschaftlichen Berufen und Mädchen in kaufmännisch–sozialen Berufen sehen. Der immer flexibler werdende Arbeitsmarkt erfordert aber neben ständiger Weiterbildung oftmalige Neuorientierungen. Damit verbunden ist eine entsprechende geschlechterspezifische Berufs- und Lebensplanung.
Auf Basis dieser Fakten wurde der Boys‘ Day ins Leben gerufen. An diesem Aktionstag sollen die Burschen Berufe kennen lernen, die bisher hauptsächlich von Mädchen nachgefragt werden. Mitte November durften deshalb die Buben der dritten Klassen der NMS Oberpullendorf Berufe mit Zukunft in der Bezirksstelle des Roten Kreuzes kennen lernen.
Einen Vormittag lang konnten die Teilnehmer den Stützpunkt unter fachmännischer Begleitung erkunden. Nach einem informativen Vortrag über die Geschichte des Roten Kreuzes lernten die Boys u.a., wie man Bettwäsche wechselt, wenn der Patient nicht aufstehen darf. Besonders interessant war für alle der Fuhrpark mit den Rettungsautos und dem Notarztwagen. Auch der Spaß kam nicht zu kurz: die Mittelschüler erlebten, dass das Fahren im Rollstuhl nicht so einfach ist, wie es den Anschein hat und erkannten, dass behindertengerechte Zugänge in Ämtern und Behörden sehr wichtig sind.
Den Teilnehmern hat der Boys‘ Day sehr gut gefallen. Man darf hoffen, dass dieses Projekt das Berufswahlverhalten der Mittelschüler positiv beeinflussen wird.
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