Neue Bauverhandlung
Deutschkreutz: Neuer Anlauf für das Krematorium
Seit fast zehn Jahren steht ein Krematorium in Deutschkreutz zur Diskussion, jetzt scheint es fix zu sein.
DEUTSCHKREUTZ (EP). Der Baubescheid dazu wurde bereits 2014 erlassen, am Mittwoch gab es dazu noch einmal eine Bauverhandlung, da die Gültigkeit des alten Bescheids abgelaufen ist.
Gebaut werden soll das Krematorium im alten Gewerbepark, die Betreiberfirma Trauster aus Bayern erwarb das Grundstück von einem Privaten. Bürgermeister Manfred Kölly steht weiter zu dem Projekt: "Ein Krematorium ist zukunftsweisend und ökonomisch, denn immer mehr Menschen lassen sich nach ihrem Ableben einäschern." Die gesetzliche Einhaltung aller vorgeschriebenen Daten seien eingehalten worden.
Bevölkerung dagegen
"Es ist alles gesetzteskonform, wenn alles in Ordnung ist, muss ich dazu stehen, es ist meine Verantwortung." Krematorien würden ständig überprüft.
"Jeder Hausbrand erzeugt mehr Schadstoffe als ein Krematorium. Wenn alle Rahmenbedingungen eingehalten werden, kann ich gar nicht anders als positiv zu entscheiden", so Kölly. Bereits 2014 sprach sich die Bevölkerung gegen den Bau des Krematoriums aus. ÖVP Ortsparteiobmann Andreas Kacsits: "Aus den Medien mussten wir erfahren, dass Kölly still und heimlich den Bau eines Krematoriums weiter betrieben hat, ohne den Gemeinderat oder die Bevölkerung zu informieren. So nicht! Eine Gemeinde, die wie Deutschkreutz stark vom Weinbau und vom Tourismus lebt, braucht definitiv kein Krematorium. Wir fordern daher die sofortige Einsetzung eines runden Tisches bestehend aus allen Fraktionen des Gemeinderates, des Tourismusvereins sowie aller interessierten Vereine. Außerdem werden wir die Durchführung einer Volksbefragung zum Termin der Nationalratswahl beantragen."
Volksbefragung gefordert
Auch die SPÖ Deutschkreutz spricht sich gegen das Krematorium aus: "Schon 2014 haben wir uns dezidiert gegen den Bau ausgesprochen. An unserer Position hat sich nichts geändert. Die Deutschkreutzer Bevölkerung kann sich unserer konsequenten Linie sicher sein." Viele Bürger seien zu recht verunsichert. "Schon vor Jahren ließ Kölly ausrichten, dass er für den Bau des Krematoriums die Zustimmung der anderen Parteien nicht braucht. Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen mit den anderen Fraktionen, auch in den umliegenden Gemeinden, Gespräche führen, damit im Sinne unserer Bevölkerung entschieden wird." Auch die SPÖ fordert eine Volksbefragung zu diesem Thema. "Wir möchten Kölly und der Betreiberfirma klar machen, dass es kein Drüberfahren über die Bevölkerung geben wird."
Grundsätzlich dagegen
Drei Millionen sollen in das Projekt investiert werden, fünf Arbeitsplätze sollen entstehen. "Ich habe das Grundwasser untersuchen lassen, es ist bereits belastet. Auch diese Tatsache muss man den Menschen ins Gedächtnis rufen. Ich glaube auch, dass Erdbestattungen in 15 Jahren der Vergangenheit angehören und verboten werden. Außerdem: Grundsätzlich dagegen sein, ist typisch für SPÖ und ÖVP, das ist aber zuwenig."
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