Liane und Josef Rejcovsky senden Musik
Von Neutal in die ganze Welt
Zwei Musikfans erreichen mit ihrem Radio Weisser Adler Millionen von Hörern.
NEUTAL. „Seit wir uns kennen sind wir Musikfans,“ eröffnen Liane, 64, und Josef, 75, unser Gespräch, „und das ist seit 36 Jahren.“
Radio Weisser Adler seit 15 Jahren
Josef hörte im Internet Radio und dachte: „Das kann ich auch!“ Ausgestattet mit dem vom Sohn übernommenen Computer und seiner Liebe zur Musik wurde es spannend – Lizenzen mussten gelöst werden, Equipment angeschafft und viel Zeit investiert werden. Dann war es soweit – „zuerst habe ich alleine moderiert, oft die ganze Nacht durch, bis 5 in der Früh!“ Gespielt wird Musik von A bis Z, 70er, 80er, am Sonntag ein Frühschoppen von 10 bis 12, da gibt’s Volksmusik. (weisser-adler.at). Mehr als 1,3 Millionen Hörer hat das Radio, das auch Grüße weitergibt und Musikwünsche annimmt, schon erreicht.
Liane mit an Bord
Seit Liane in Pension ist, wird gemeinsam Radio gemacht. Inzwischen gibt es 26 Moderatoren (liebevoll von ihnen Modis genannt), und 2 Techniker, die alle aus Leidenschaft und unentgeltlich für das Radio Weisser Adler brennen. „Für Liane ist es ein Fulltimejob, sie hilft den Modis und erstellt die Sendepläne.“ Liane ergänzt: „Alle 2 Stunden wechseln die Moderatoren, unsere Modis kommen aus der ganzen Welt, überall, wo es Internet gibt, kann man uns empfangen.“
Nicht einfach nur Radio
Christa, eine Hörerin aus Deutschland, ist zu Besuch bei Josef – im Radio heißt er Micha (das ist einem Zufall zuzuschreiben) - und Liane. „Radio Weisser Adler ist wie ein zweites Wohnzimmer für mich, hier kann ich mit anderen auch plaudern und mich austauschen. Wenn ich morgens aufwache, mache ich als erstes mein Radio an.“
„Wir lachen und wir weinen zusammen“
Vor kurzem ist ein Moderator, der zum lieben Freund wurde, verstorben. Eine große Gruppe an Freunden aus dem Radio war beim Begräbnis, ein lieber letzter Gruß in Form eines Kranzes mit Weissem Adler wurde ans Grab gelegt. „Wir sind wie eine Familie! Auch untereinander treffen wir uns mehrmals im Jahr, grillen und lachen miteinander,“ meint Liane.
Neutal wurde zur Heimat
Josef und Liane sind aus Wien, kamen nach Neutal vor vielen Jahren. „Ich suchte ein Haus, als ich hier beim Türl rein bin, hat mich trotz Brennesselstauden und wuchernden Hollerbuschen die Schönheit fasziniert, im Kopf sah ich alles, was man draus machen kann,“ so Josef. „Wir wurden so herzlich empfangen, es war, als ob wir schon 30 Jahre in Neutal leben würden.“ Noch heute kommen ihm die Tränen, wenn er an die Hilfsbereitschaft und den Zusammenhalt im Ort denkt, und ergänzt: „Wir hätten es nicht besser treffen können!“
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