Weintrauben-Schutznetze gegen Stare töten Rehe und Hasen
Es ist noch nicht so lange her, da mussten burgenländische und andere Politiker in Brüssel vorstellig werden, um Möglichkeiten zu erwirken, gegen die EU-weit geschützten Stare (Sturnus vulgaris) in der Zeit der Weinlese diverse „Vergrämungsmaßnahmen“ starten zu dürfen. Doch nicht alles, was gut gemeint ist, wird schließlich gut.
Am besten wirken wohl Fraßschutznetze gegen die hungrigen Vögel, die sich von den süßen Trauben des Burgenlandes unwiderstehlich angezogen fühlen. Bedecken diese nur die Traubenzone, bleibt darunter genug Platz für Feldhasen, Rehe und Fasane, um durchschlüpfen zu können (Bild 1). Schneller anzubringen sind und mindestens ebenso effizient wirken Netze, die jeweils über zwei Weinstockreihen gezogen werden und die bis zum Boden reichen (Bild 2, Bild 3). So werden die Netzte jedoch zu tödlichen Fallen für Tiere, gegen die die Abwehreinrichtungen gar nicht gedacht waren. Unlängst hat sich in den Deutschkreutzer Blaufränkisch-Rieden wieder ein stattlicher Rehbock in diesen Netzen verheddert, die Spuren am Boden und an den Reben verraten, dass das arme Tier sich regelrecht erdrosselt hat, der Befreiungs- bzw. Todeskampf muss wohl viele Stunden gedauert haben (Bild 4, Bild 5, Bild 6). Es müsste doch auch im Sinne der Weinbauern sein, solche Methoden der Staren-Abwehr zu unterlassen, auch wenn andere ein wenig arbeitsintensiver sind.
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