Widmung für Bio-Hühnerfarm abgelehnt

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Ihre Pläne, außerhalb von Hochstraß einen Bio-Hühnerstall zu errichten, müssen zwei junge Unternehmer ad acta legen.
HOCHSTRASS (EP). Etwa 450 Meter außerhalb des Ortes hätte der Bio-Freilandhaltungsstall entsehen sollen, die SPÖ Mehrheit im Gemeinderat entschied sich jedoch gegen das Projekt und widmete den Grund nicht um.
Der Hühnerstall hätte auf einem Grund gebaut werden sollen, welcher dem Betreiber zum Teil bereits gehört. Auch ein luftreinhaltetechnisches Gutachten wurde erstellt. Dort steht unter anderem, dass lediglich ein Schutzabstand von ca 75 Metern vom Emissionsort erforderlich ist. Außerdem sei nicht mit Geruchs- oder Staubbelästigung zu rechnen. „Wir haben Gemeinde, Bezirkshauptmannschaft und Land über jeden Schritt informiert“, sind David Fuchs und sein Schwager Thomas Kogl über die Entscheidung des Gemeinderates enttäuscht.
Als „bedauerlichen Anti-Wirtschaftskurs“ bezeichnet ÖVP Vizebürgermeister Ing. Klaus Schranz das Verhalten der SPÖ-Lockenhaus, die mit ihrer absoluten Mehrheit die Errichtung der Bioeierproduktion niedergestimmt hat. „SPÖ-Bürgermeister Brenner legt Jungunternehmern aus dem Ort, die investieren wollen, Steine in den Weg. Das ist in Zeiten wie diesen sehr bedauerlich - jede Gemeinde sollte über neue Betriebe froh sein. Sie sichern Arbeitsplätze, bringen der Gemeinde Geld und stärken den Wirtschaftsstandort“, so Schranz. Leider gebe es für die Entscheidung des Gemeinderates keine Einspruchsmöglichkeit. „Ich werde einen Brief an die Öffentlichkeit verfassen und damit vielleicht bewirken, dass das Thema im Gemeinderat noch mal behandelt wird. Ich kann mir vorstellen, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.“ Der ÖVP Gemeindevorstand von Hochstraß, Karl Wittmann, glaubt den Grund für die Ablehnung zu kennen. „In Hochstraß sind wirklich nur einige wenige Bewohner gegen das Projekt, das ist der reine Neid. Der Großteil der Hochstraßer, ich denke mindesten 80 Prozent der 150 Einwohner sind für den Bio-Freilandhaltungsstall.“ Auch Bürgermeister Werner Brenner und ein Großteil der SPÖ Gemeinderäte seien zuerst für die Hühnerfarm gewesen. „Wir hatten das Projekt im Vorfeld besprochen, erst bei der Abstimmung waren plötzlich alle dagegen. Wahrscheinlich ist Druck ausgeübt worden.“ Bürgermeister Werner Brenner dementiert. „Wir sind nicht gegen das Projekt, wir sind nur gegen den Standort.“ Er begründet die Ablehnung damit, dass das besagte Grundstück vor Jahren als Naherholungsgebiet deklariert wurde.
Außerdem ist Lockenhaus als Tourismusregion ausgewiesen. Eine Errichtung von Betrieben mit Massentierhaltung ist daher nur dann zulässig, wenn eine Störung des Landschaftsbildes, eine Zersiedelung und eine Beeinträchtigung des Naturhaushaltes auszuschließen sind. Bei der Gemeinderatssitzung wurde ein Grundstückstausch vorgeschlagen. Dort könnte der Bio-Hühnerstall umgesetzt werden. Eine Verlegung ans andere Ende des Ortes ist aber für die Betreiber kaum realisierbar und mit hohen Kosten verbunden.
Vizebürgermeister Klaus Schranz schlägt die Bildung eines örtlichen Wirtschaftsausschusses in Kooperation mit Experten, etwa aus der Wirtschaftskammer vor, der sich offensiv um die Ansiedlung von Betrieben in der Großgemeinde Lockenhaus kümmern soll. „Wir müssen auf die Unternehmen zugehen und ihr Interesse wecken, aber nicht vertreiben.“
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