"Es ist eine Lebenseinstellung"
Familie Fruhmann ernährt sich seit drei Monaten fast ausschließlich von regionalen Produkten.
KARL (EP). Karfiolcremesuppe und Zwetschkenknödel – so lautete das Menü beim Besuch der Bezirksbätter im gemütlichen Heim von Familie Fruhmann.
"Der Topfen für den Knödelteig stammt aus Hochstrass, den hatte ich eingefroren. Und das Dinkelmehl hab ich von der Schedlmühle aus Lockenhaus", so Elisabeth Fruhmann, die jeden Tag frisch kocht. Die Zutaten der Speisen kommen fast alle aus der Region, die Essgewohnheiten der Familie haben sich seit Beginn des Experiments Anfang Mai schon geändert, bestätigt auch Tochter Raphaela. "Wir probieren viel mehr aus beim Kochen, auch ich achte beim Einkaufen auf Qualität und die Herkunft. Lieber teurere, aber qualitativ hochwertigere Paprika aus dem Burgenland, als billige Importware etwa aus Spanien. Beim Essen sollte man nicht sparen."
Viele Geschenke
Elisabeth Fruhmann kommt auch auf Grund des Experimentes mit vielen Leuten ins Gespräch. "Ich bekomme wahnsinnig viel geschenkt von Freunden und Verwandten. Andere wollen Tipps von mir, etwa wo ich das Fleisch aus der Region bekomme." Die Nahversorgung mit regionalen Produkten sei sehr gut im Bezirk, Probleme gebe es beim Fleisch. "Was Fleisch anbelangt, ist man nicht so flexibel. Ich kann nicht mal schnell in den Supermarkt gehen und Hendlfleisch kaufen. Wildfleisch oder Wurst besorge ich mir von der örtlichen Jägerschaft." Die Kennzeichnung der Waren könnte besser sein, Fruhmann würde sich auf jeden Fall mehr Bauernläden im Bezirk wünschen. Essen im Restaurant sei kein Problem. "Wir gehen eben nur dorthin, wo ich weiß, was auf den Teller kommt." Für Elisabeth Fruhmann und ihre Familie ist Regionalität zu leben und nachhaltig zu wirtschaften eine Lebenseinstellung. "Ich würde etwa im Winter nie Weintrauben oder Tomaten kaufen, saisonal zu kochen ist für mich wichtiger denn je."
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