Einfach näher dran mit Willi Frühwirth: mit jeder Musik auf du und du
Willi Frühwirth ist ehemaliger Lehrer, passionierter Musiker und ist der "Mit-Erfinder" der Pullenale.
OBERPULLENDORF (EP). Seine Kindheit verbrachte Willi Frühwirth in Liebing: "Ich bin an der Grenze, mit Blick auf den Eisernen Vorhang, aufgewachsen, hab an der Güns und unter den riesigen Kastanienbäumen gespielt. Es war eine schöne, unbeschwerte Zeit", erinnert sich der ehemalige Gymnasialprofessor und Musiker. Die Volksschule wurde in Liebing besucht, danach ging's ins Gymnasium nach Mattersburg, wo der heute 66-jährige die Matura ablegte. "Ich musste mit zehn Jahren ins Internat, ein Gymnasiumbesuch war damals nicht selbstverständlich. Ich war der einzige aus dem Ort, insgesamt waren wir damals acht Burgenländer im Internat und in der Schule." Nach der Matura ging's nach Wien, Willi Frühwirth absolvierte drei Studien: Psychologie, Philosophie und Biologie und unterrichtete danach 37 Jahre am Gymnasium Oberpullendorf.
Musikalischer Autodidakt
Schon früh kam der ehemalige Pädagoge mit Musik in Berührung. Die Eltern hatten ein Gasthaus, wo es immer wieder Bälle und Unterhaltungen gab. "Auch Zigeunermusik war gang und gäbe, da ja die Roma in Liebing angesiedelt waren." Das Wirtshaus wurde zum Jugendtreff, hier wurden Schlager gehört, gemeinsam mit seinem Bruder veranstaltete er viele Jahre lang hochkarätige Konzerte. "Die Mojo-Blues-Band und Harry Soijka spielten etwa schon in Liebing. Das war eine geniale Zeit."
Schon früh brachte sich Willi Frühwirth das Gitarrespielen bei, seinen ersten Auftritt hatte er mit 15 Jahren. Später wurde das Klavier sein Instrument. "Ich habe mir das Spielen beider Instrumente selbst beigebracht, genauso wie das Notenlesen. Ich war und bin aber kein Blatt-Spieler, ich spiele das meiste nach Gehör. Wenn man es im Kopf hat, braucht man keine Noten", so der Autodidakt.
Der dreifache Vater ist seit 1977 mit seiner Claudia verheiratet und gründete in seiner Wahlheimat Oberpullendorf den Kulturverein. Von 1988 bis 1998 war er Obmann des Vereins. "Das Kulturangebot war damals noch sehr überschaubar, wir haben große Künstler im Rahmen der Pullenale nach Oberpullendorf geholt. Ich bedaure, dass es diesen Verein heute nicht mehr gibt." Willi Frühwirth spielt und spielte in vielen Bands mit, 1983 wurde "Jazzthat" gegründet, die Band tritt immer noch regelmäßig auf. "Sehr viele Freundschaften sind aufgrund meiner Musik entstanden." Er war zehn Jahre "Solo-Pianist" im Balance Ressort in Stegersbach, hat in zahlreichen Hotels zur Tea-Time aufgespielt. Nebenbei begleitet er den Chor der Volksschule Oberpullendorf am Klavier, dessen größter Erfolg war der heurige Sieg beim Landessingen und der daraus resultierenden Teilnahme beim Bundessingen. Im Rahmen der Pullenale wird der Musiker mit seiner Band einen griechischen Abend mit Musik des griechischen Musikers Hadjidakis bestreiten.
Enkel Oskar
Seinem zweitliebsten Hobby, dem Tennis, widmet er sich vor allem im Sommer: "Dort oben auf der Terrasse beim Tennisplatz zu sitzen, mit einem G´spritzten – das hat schon was. Wenn Zeit bleibt, radelt Willi Frühwirth mit seiner Gattin gerne zum Mittelpunktstein oder geht am Gaberling spazieren. An Oberpullendorf schätzt er vieles, es gibt ein Kino und interessante Veranstaltungen. "Vor allem kann ich alles zu Fuß erreichen, ich kaufe auch fast alles in der Stadt ein." Seinen großen Garten wird Willi Frühwirth in Zukunft wohl noch mehr nutzen: Vor kurzem ist Enkel Oskar auf die Welt gekommen und wird mit seinem Opa wohl hier das eine oder andere Stündchen verbringen.
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