Rotweingut Maria Kerschbaum kreiert Jubiläumswein zum 125. Geburtstag des Kunsthistorischen Museums
Am 25. Oktober 2016 präsentierte das Weingut in Horitschon den "K125" - Blaufränkisch Dürrau, für den Finanzminister Hans Jörg Schelling die Weinpatenschaft übernahm.
HORITSCHON (kv). Im herbstlichen Ambiente der mittelburgenländischen Natur begab man sich auf die Reise zum Ursprung des edlen Tropfens. Nach der Weinsegnung durch Pfarrer Wolfgang Kimmel und Übernahme der Weinpatenschaft durch Finanzminister Hans Jörg Schelling durfte der Wein von den Gästen verkostet werden. Unter anderem waren auch Paul Frey vom KHM-Museumsverband, Johannes Michael Wareka von Marzek Etiketten, LRin Verena Dunst, NR Niki Berlakovich und Weinkönigin Anna Reichardt aus Donnerskirchen dabei. Durch den Abend führte Ina Tschabuschnig.
125 Jahre Kunst
Am 17. Oktober 1891 öffnete das Kunsthistorische Museum in Wien seine Pforten. Seit dem erfreut es die Menschen mit seinen Schätzen. Auch die Burgenländer strömen in Scharen nach Wien. "2015 verzeichneten wir aus dem Burgenland einen Besucheranstieg von 151 Prozent", freut sich Geschäftsführer Paul Frey. Zum großen Jubiläum ließ sich das Museum einiges einfallen: Gratiseintritte für Geburtstagskinder, ein großer Festakt, kostenlose Führungen und ein eigens dafür kreierter Blaufränkisch aus Horitschon, um nur einiges zu nennen.
Gut vernetzter Jungwinzer
David Kerschbaum ist der Winzer, der den "Wein für die Kunst" hergestellt hat. Als Kunstliebhaber knüpfte er auf Events und in den sozialen Netzwerken Kontakte, die schlussendlich zu dem Projekt geführt haben. "Wir sind ein Traditionsbetrieb, doch um Erfolg zu haben, muss man immer neue Wege gehen", so Kerschbaum. Eine Jury aus Sommeliers und Weinexperten wählte den Wein aus. "Bei uns gibt es eine Tafel, die auf Latein besagt, dass 'saufen' hier verboten ist. Dieses uralte Verbot haben wir für diesen Zweck außer Acht gelassen", scherzt Paul Frey. Der Jubiläumswein, ein Blaufränkisch aus dem Jahrgang 2012, kommt aus der Riede Dürrau in Horitschon am südöstlichen Rand des Ödenburger Gebirges. 36 Monate im Barriquefass gereift, zeichnet er sich besonders durch seine spezielle fruchtige Kirschnote aus.
Die Vermarktung macht's
Der beste Wein lässt sich nicht verkaufen, wenn er nicht richtig vermarktet wird. Und dazu zählt auch die Verpackung - oder in dem Fall die Flasche. "Man schreibt nicht einfach 'edel' drauf, man sagt es mit dem Etikett", sagt Johannes Michael Wareka, Geschäftsführer Marzek Etiketten. Seit 1979 arbeiten die beiden Generationsbetriebe bereits zusammen. Für das besondere Projekt erhielt der 3fache Weltmeister auch den niederösterreichischen Werbepreis "Goldener Hahn".
Burgenland auf dem Vormarsch
Seit dem Weinskandal hat sich der burgenländische Weinhandel sehr zum positiven entwickelt, weiß Agrarlandesrätin Verena Dunst. "Wir können sehr stolz auf unseren Wein und unsere hervorragenden Winzer sein", so Dunst. Das Burgenland habe aus seinen Fehlern gelernt und geht von der Quantität zur Qualität über. Auch die Landesrätin unterstreicht die Wichtigkeit des Marketings, denn "längst sind die Zeiten vorbei, wo nur der gute Wein allein zählte. Wer nicht auffällt, ist nicht vorhanden", sagt die Landesrätin abschließend.
Finanz- und Weinexperte
Dass gerade der Finanzminister die Weinpatenschaft übernommen hat, hat einen simplen Grund: Er selbst besitzt ein Weingut, das mittlerweile seine Tochter leitet. "Eigentlich wollte ich nur ein kleines Weingut mit 1 Hektar, das kann man noch selber trinken", scherzt Hans Jörg Schelling. Am Ende wurden es 13 Hektar und 70.000 Flaschen Wein jährlich. Wolle er nach seiner Zeit als Finanzminister wieder auf das Weingut zurückkehren, müsse er sich bei seiner Tochter bewerben.
Für Hans Jörg Schelling sind Kunst, Wein und Genuss genau das, was Österreich ausmacht. "Andere Länder denken nicht an Wirtschaft, wenn sie an Österreich denken, sondern an Gemütlichkeit und Gastfreundschaft", so Schelling.
Mit dem entscheidenden Faktum "Verpackung" hat auch der Minister seine Erfahrungen gemacht. "Zum 60. Geburtstag bekam ich für meinen Wein ein ganz besonderes Etikett geschenkt. Darauf stand Wasser, doch nahm man die Flasche aus dem Kühlschrank, stand stattdessen Wein drauf."
Kommentar: Der Weinskandal war gestern
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