100 Jahre Republik Österreich

Auf den Spuren historischer Bauwerke und Plätze im Bezirk Oberwart

BEZIRK OBERWART (kv). Noch heute erinnern viele Bauwerke und Plätze im Bezirk Oberwart an die k. u. k. Monarchie, man muss nur genau hinsehen.

Kindergarten Deutsch Schützen ​

Der Kindergarten Deutsch Schützen wurde 1895 errichtet und war damals der zweitälteste im Komitat Vas. Nach dem Kindergarten Stegersbach ist er der zweitälteste Kindergarten im Burgenland überhaupt. Obwohl Deutsch Schützen deutschprachig war, mussten die Kinder ungarischsprachig Lieder und Texte lernen - damals war die "Magyarisierungspolitik" voll im Gange und Deutsch Schützen wurde offiziell als "Nemetlövö" geführt, obgleich man es in der Praxis nie so nannte.
​Historisch bedeutend ist der Kindergarten auch, weil dort die Bevölkerung einstimmig für den Anschluss an Österreich votierte. Die Grenzziehung hat dann die Großgemeinde durchschnitten, denn Pernau und Kroatisch Schützen kamen zu Ungarn

Trummer-Mühle

Erbaut 1878 liegt dieses historische Bauwerk direkt an der österreichisch-ungarischen Grenze. Von 1919 - 1941 lieferte sie trotz Grenzziehung Strom an Deutsch und Kroatisch Schützen. Während des Zweiten Weltkriegs war sie auch Zufluchtsstätte von Juden, danach versteckten sich Frauen vor russischen Übergriffen. Der damalige Besitzer und Dechant Farkas waren da besonders involviert, um Menschen zu retten.

Bundesschülerheim Oberschützen

Erbaut 1893 ist das Bundesschülerheim am Gottlieb-August-Wimmer-Platz ebenfalls in der Kaiserzeit entstanden.

Madonnenschlössl Bernstein

Das Madonnenschlössl in Bernstein ist um 1900 im Auftrag der Schwester des damaligen Burgherren gebaut worden. Es war der Liebestreffpunkt für sie und ihren Geliebten.

Rathaus Oberwart

Das erste Rathaus in Oberwart wurde zwischen 1905 und 1908 erbaut, es brannte aber 1945 nieder, als die Sowjets die Verteidigung durchbrachen. Nach dem Krieg wurde das Rathaus neu aufgebaut.

Straßen der Erinnerung

In Oberwart gibt es auch Straßen, die an Komponisten oder Persönlichkeiten aus der K.u.K.-Zeit erinnern, wie die Lehargasse (Franz Lehár 1870-1948), Lisztgasse (Franz Liszt, 1811-86) oder die Graf-Erdödy-Straße ( Thomas Graf Erdődy war Sekretär und Adjutant des letzten österreichischen Kaisers Karl I), um nur einige zu nennen.

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