Weltnichtrauchertag
Krebshilfe und Soziale Dienste warnen vor Risiken

Informierten zum Nichtrauchertag: Primarius Martin Pichler, Andrea Konrath, Edmira Bekto, Stephan Kriwanek | Foto: Krebshilfe Burgenland
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Weltnichtrauchertag 2025: "Neue Rauchprodukte – alte Gefahren" - unter diesem Motto warnt die Krebshilfe Burgenland vor E-Zigaretten und Co. mit der Forderung nach verstärkter Aufklärung. Auch die Sozialen Dienste Burgenland (SDB) informieren zum Thema Rauchen.

OBERWART / BAD TATZMANNSDORF. E-Zigaretten und Nikotinbeutel sind bei Jugendlichen auf dem Vormarsch. Die Krebshilfe Burgenland nimmt den Weltnichtrauchertag am Samstag zum Anlass, um in der Klinik Oberwart auf die unterschätzten Risiken neuer Nikotinprodukte hinzuweisen – und unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Präventionsmaßnahmen sowie frühzeitiger Aufklärung.

"Don't Smoke"-Kampagne

Edmira Bekto, Vizepräsidentin der Krebshilfe Burgenland, betont: „Pünktlich zum Weltnichtrauchertag startet die Krebshilfe Burgenland gemeinsam mit ihren "Don't Smoke"-Kooperationspartnerinnen und -partnern eine gezielte Aufklärungskampagne über alternative Rauchprodukte. Im Fokus steht die Information von Jugendlichen: Der virtuelle Lungencoach Luis erklärt auf TikTok in mehreren Videos in Jugendsprache die Auswirkungen von E-Zigaretten, Tabakerhitzern & Co.“

„Die aktuellen Zahlen der ESPAD-Erhebung 2024 (Schülerbefragung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial) weisen auf eine zunehmende Diversifizierung jugendlichen Substanzkonsums hin: herkömmliche Zigaretten sind rückläufig, wohingegen neue Produkte wie beispielsweise Nikotinbeutel oder E-Zigaretten deutlich zugenommen haben“, so Bekto.

"Don't Smoke": Vapes, Snus & Co. | Foto: Krebshilfe Burgenland
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Jugendliche unterschätzen Substanzen

„Viele Jugendliche wissen nicht, dass diese Alternativprodukte krebserregende und gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Sie sind bunt, schmecken süß und wirken harmlos – und haben mittlerweile klassische Zigaretten in der Nutzung überholt. Deshalb ist es uns besonders wichtig, klar zu sagen: Auch diese Produkte sind schädlich – und am gesündesten ist es, erst gar nicht damit anzufangen. Denn: Nicht-Rauchen ist die wirksamste Therapie gegen Lungenkrebs!“, betont Bekto.

„Zudem möchte ich auf das Programm "Rauchfrei in sechs Wochen" hinweisen, das wir gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse anbieten. Speziell ausgebildete Raucherberaterinnen unterstützen und begleiten den Rauchstopp – professionell und individuell“, so die Krebshilfe Burgenland-Vizepräsidentin.

"Don't Smoke"-Kampagne | Foto: Krebshilfe Burgenland
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Folgen des Rauchens

Primarius Martin Pichler, Abteilungsleiter der Onkologie und Palliativmedizin an der Klinik Oberwart sowie Vorstandsmitglied der Krebshilfe Burgenland, erklärte die unmittelbaren und langfristigen Folgen des Rauchens aus medizinischer Sicht: „Rauchen ist der größte Risikofaktor für die Entwicklung von Lungenkrebs, der leider immer noch häufig zum Tode führt. Ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko durch Rauchen besteht auch in der Mundhöhle, im Kehlkopf und in der Speiseröhre. Die Inhaltsstoffe des Rauchs werden über die Lunge in den Körper aufgenommen und sind auch mit Erkrankungen anderer Organe wie Niere, Harnblase oder Bauchspeicheldrüse assoziiert.“

„Die wirksamste Therapie des Lungenkrebses wäre das Nicht-Rauchen. Dadurch könnten viele Erkrankungen und Todesfälle in Österreich und im Burgenland vermieden werden.“
Martin Pichler, Abteilungsleiter der Onkologie und Palliativmedizin

Stephan Kriwanek, Medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, ergänzte: „Als ich mit dem Studium begonnen habe, war ich einer von wenigen, die nicht geraucht haben. Rauchen war bei Ärztinnen und Ärzten üblich – es wurde sogar bei Besprechungen geraucht. All das hat sich stark geändert. Wenn jemand aufhört zu rauchen, tut er seiner Gesundheit etwas Gutes. Manche positiven Effekte treten erst nach Jahren ein, andere aber sofort. Es zahlt sich  lso immer aus, mit dem Rauchen aufzuhören.“ Kriwanek ging auch auf die nicht-onkologischen Gesundheitsfolgen des Rauchens ein, darunter Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), chronische Bronchitis und Gefäßerkrankungen.

Info-Broschüre | Foto: Krebshilfe Burgenland
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E-Zigaretten und Nikotinbeutel immer beliebter

Den Weltnichtraucherinnen- und -nichtrauchertag am 31. Mai gibt es seit 1987. Ziel der Kampagne ist es, Menschen weltweit zu unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören. Weltweit sterben jedes Jahr über acht Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Nikotin zählt zu den Substanzen mit schnellem Abhängigkeitspotenzial.

Während klassische Zigaretten bei Jugendlichen in Österreich rückläufig sind, gewinnen neue Nikotinprodukte wie E-Zigaretten und Nikotinbeutel zunehmend an Bedeutung. Der Anteil der 15- bis 16-Jährigen, die jemals geraucht haben, sank laut ESPAD-Erhebung von 68 Prozent im Jahr 1995 auf 32 Prozent im Jahr 2024. Seit 2019 stieg die Nutzung von E-Zigaretten (innerhalb der letzten 30 Tage) seit 2019 von 14 auf 22 Prozent. Auffällig ist, dass Mädchen mit 46 Prozent häufiger E-Zigaretten ausprobiert haben als Jungen mit 41 Prozent. Auch Nikotinbeutel gewinnen an Popularität.

Johannes Zsifkovits (Geschäftsführer Soziale Dienste Burgenland) | Foto: LMS
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Suchtprävention

Diese Produkte, die oft als harmlose Alternative vermarktet werden, enthalten jedoch ebenfalls Nikotin und bergen erhebliches Suchtpotenzial. Verena Fischbach, Fachstelle Suchtprävention der Sozialen Dienste Burgenland (SDB), erklärt: „Die Tabakindustrie setzt zunehmend auf Produkte wie tabakfreie Nikotinbeutel, E-Zigaretten und Vapes. Die trendigen Verpackungen und verschiedenen Geschmacksrichtungen erhöhen die Attraktivität für Jugendliche.“

Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der Sozialen Dienste Burgenland (SDB), ergänzt zum Weltnichtrauchertag: „Unsere vielfältigen Unterrichtsprogramme und Fortbildungen für Lehrkräfte unterstützen wirkungsvoll die Suchtprävention – und das bereits im frühen Kindes- und Jugendalter. Es ist deutlich einfacher und effektiver, gar nicht erst mit dem Rauchen zu beginnen, als später mit der Entwöhnung zu kämpfen.“ 

Raucherberatung | Foto: Krebshilfe Burgenland
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Unterstützung bei Rauchstopp

Die Krebshilfe Burgenland informiert nicht nur über Risiken, sondern bietet auch konkrete Unterstützung beim Rauchstopp – kostenfrei, vertraulich und individuell. Informationen dazu unter 0650/244 08 21. Die neue Broschüre „Rauchfrei leben“ sowie der mehrsprachige Online-Symptom-Check auf www.dontsmoke.at sind zentrale Bausteine der aktuellen Präventionsarbeit.

Mit der neuen TikTok-Kampagne rund um Lungencoach „Doc Luis“ richtet sich die Krebshilfe erstmals direkt an Jugendliche – humorvoll, aber mit klarer Botschaft „Bleib gesund. Bleib stark. Bleib weg von dem Zeug.“ Die Aktion "Nikotinfrei in sechs Wochen" unterstützt bei der Entwöhnung. Infos: www.gesundheitskasse.at/nikotinfrei oder 05 0766 501550.

Das "Rauchfrei Telefon" bietet Motivation, Information und Beratung zum Thema Nikotin und konkrete Planung für die Nikotin-Entwöhnung unter 0800/810 013, weitere Informationen gibt es auch online auf www.rauchfrei.at. Die SDB bieten Informationen zur Suchtprävention unter www.soziale-dienste-burgenland.at/suchtpraevention

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