Expertentipp
Wie kann ich mein Haus vor Blitzeinschlägen schützen?
Blitzschutzanlagen schützen Bauwerke vor den Folgen eines Blitzeinschlags. Daher empfiehlt der Experte Daniel Binder von ETB Binder regelmäßig seine Blitzschutzanlagen zu überprüfen.
OBERWART.Schlägt ein Blitz ungehindert in ein Gebäude ein, entstehen durch die starke Hitzeentwicklung häufig Brände und im Bauwerk gebundene Flüssigkeiten wie unter anderem Wasser und Harz können explosionsartig verdampfen. Elektrische Leitungen werden überlastet und beschädigt.
Eine Blitzschutzanlage verringert das Ausmaß solcher Schäden, indem es dem einschlagenden Blitz einen Weg mit deutlich geringerem elektrischen Widerstand anbietet und ihn so um das Gebäude herum in die Erde leitet.
Blitzschutzanlage
Eine Blitzschutzanlage besteht typischerweise aus zwei Komponenten, der Fangeinrichtung oder dem Blitzableiter und dessen Erdung über die Erdungsanlage. Der Blitzableiter besteht aus Stangen, Drähten, Seilen oder anderen Metallteilen, welche an definierten Stellen des Gebäudes angebracht werden. Die Fangeinrichtung muss aus witterungsbeständigem, elektrisch gut leitfähigem Material gefertigt sein. Über die Erdungsanlage leitet die Fangeinrichtung den Blitz sicher in die Erde. Je nach Alter des Gebäudes und Bodenwiderstand gibt es hier verschiedene Anlagen, die die jeweiligen Gegebenheiten berücksichtigen. Auch die Erdungsanlage muss sicher gegen Korrosion geschützt werden und ausreichend Kontakt zum Erdreich haben.
Innerer und äußerer Schutz
Bei einer Blitzschutzanlage unterscheidet man zwischen äußerem und innerem Blitzschutz. Der äußere Blitzschutz befindet sich, wie der Name schon sagt, außerhalb eines Gebäudes. Seine Aufgabe besteht darin, Blitzeinschläge in das Gebäude abzufangen und sicher zur Erde abzuleiten. Der äußere Blitzschutz soll dabei einen direkten Blitzschlag einfangen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass dadurch für Lebewesen gefährliche Berühr- und Schrittspannungen durch Potentialunterschiede im Gebäude verhindert werden.
Überspannungsschutz
Der Überspannungsschutz, in Form des inneren Blitzschutzes, ist die Gesamtheit der Maßnahmen gegen Überspannungen unterschiedlichster Art. Gelangen Blitzteilströme in das Gebäude, müssen sie so schnell wie möglich abgeleitet werden. Besonders akut ist dies der Fall für: Blitzeinschläge neben dem Gebäude, Blitzeinschläge in die Versorgungsleitung, Blitzeinschläge neben der Versorgungsleitung.
Überprüfungen
Experte Daniel Binder von ETB-Binder rät dazu, seine Blitzschutzanlage in regelmäßigen Abständen überprüfen zu lassen. "Dabei ist es auch wichtig zu beachten, ob die Erdungsanlage richtig funktioniert", erklärt Binder. Firmen müssen in festgesetzten Intervallen Überprüfungen vornehmen. "Da heftige Gewitter immer mehr zunehmen, machen Überprüfungen auch bei Privathaushalten Sinn." Ältere Häuser, die noch keinen Überspannungs-Ableiter eingebaut haben, sollten diesen zwingend nachrüsten. Nur so können Elektroleitungen bzw. Elektrogeräte vor indirekten Blitzeinschlägen ausreichend geschützt werden. "Nach einem Blitzschlag sollte nicht darauf vergessen werden, seine Blitzschutzanlage zu kontrollieren", so der Rat von Binder.
Photovoltaikanlage
Da eine teure Photovoltaikanlage durch Blitzeinschläge beschädigt werden kann, ist das Thema Blitzschutz unbedingt bei der Planung zu beachten. Neben direkten Einschlägen können PV-Anlagen auch indirekt durch Einschläge in der Umgebung beschädigt werden. Eine funktionierende Blitzschutzanlage in Kombination mit einem Potentialausgleich sei daher essentiell, so Binder.
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