Niessl unterschrieb Bahn-Vorvertrag

- Vorvertrag wird unterschrieben: LR Helmut Bieler, LH Hans Niessl, BM Alois Stöger und ÖBB-Generaldirektor Christian Kern
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Land will per 1.1.2016 Eigentümer der Bahnstrecke Oberwart-Friedberg sein. Andere Parteien orten "leere Wahlversprechen".
Das Land Burgenland übernimmt die Bahnstrecke Oberwart – Friedberg, verlautbarte LR Helmut Bieler vor rund zwei Wochen eine gute Nachricht für den Bezirk Oberwart.
Dadurch soll einerseits der Güterverkehr nach Oberwart gesichert und andererseits die Basis für die geplante "Grenzbahn" mit Ungarn geschaffen werden. Am Mittwoch, 29. April, erfolgte nun die Unterfertigung des Vorvertrags mit der ÖBB in Oberwart.
Intensive Verhandlungen
„Nach intensiven Verhandlungen mit den Österreichischen Bundesbahnen und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie wurde eine mehr als zufriedenstellende Lösung gefunden“, so LH Hans Niessl.
In der Praxis wird die rund 28 Kilometer lange Strecke künftig im Eigentum einer Projektgesellschaft stehen, einer 100-Prozent Tochter des Landes. Nach der Sicherung der Strecke für den Güterverkehr wurde als Ziel der Vollausbau auch für den Personenverkehr genannt. Eine Voraussetzung dafür ist die Realisierung des Projekts „GrenzBahn“. Die Übernahme soll per 1.1.2016 abgeschlossen sein, laut Fahrplan ist mit 2019 ein Beginn der Umsetzung der "Grenzbahn" angedacht, damit der erste "Grenzbahn"-Zug 2023 anrollen kann.
Die Übernahme der Strecke Oberwart-Friedberg ist Teil einer umfassenden Infrastrukturoffensive im Burgenland. Niessl: „Darüber hinaus werden im Burgenland in diesem Jahr zahlreiche Projekte in den Bereichen Straßen- und Schieneninfrastruktur umgesetzt. In Summe umfassen dies Maßnahmen Investitionen von rund 120 Millionen Euro.“
Stärkung der ländlichen Region
Infrastrukturminister Alois Stöger: „Der Ausbau unserer Verkehrsnetze ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass auch unsere ländlichen Regionen ihre wirtschaftliche Kraft entfalten können. Mit unseren Investitionen setzen wir im Burgenland neue Akzente und schaffen bessere Verbindungen für die Wirtschaft und für die Menschen. Es freut mich besonders, dass durch die Übernahme der Güterbahnstrecke Oberwart-Friedberg durch das Burgenland auch die Zukunft dieser Strecke sichergestellt werden konnte und der Güterverkehr hier weiter entwickelt werden kann.“
Landesrat Helmut Bieler: "Hier im Bezirk Oberwart kann man an einem konkreten Beispiel zeigen, was man an Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen erntet, wenn man kluge Infrastrukturmaßnahmen als Anreiz sät. Der gesetzte Impuls war die Umfahrung Oberwart. Durch die Ansiedlung neuer Betriebe sind 650 neue Arbeitsplätze entstanden. Die gezielte Investition des Landes brachte nachhaltigen Aufschwung für die ganze Region. Die Absicherung der Bahnstrecke Oberwart - Friedberg durch den Ankauf des Landes und das Bahnprojekt Grenzbahn ist ein Jackpot für das Südburgenland."
Der ÖBB-Vorstandsvorsitzende Christian Kern betonte Investitionen, die in diesem Jahr im Burgenland getätigt werden: "In Summe werden rund 50 Millionen Euro investiert: in die Modernisierung der Bahnhöfe in Bruck an der Leitha / Bruckneudorf sowie Neusiedl am See und weitere Vorhaben."
"Versprechen und Wahlgeplänkel
"Unzählige Versprechen hat es zum Ausbau der Bahn im Südburgenland in den vergangenen Jahren gegeben - meist im Vorfeld von Wahlen. Während Niessl 2003 auf die Realisierung der grenzüberschreitenden Bahnverbindung Oberwart – Szombathely drängte, sprach Bieler 2009 von einer baldigen Wiederaufnahme der Personenzüge bis Großpetersdorf. Passiert ist bis heute nichts. Mittlerweile fahren auf dieser Strecke nicht einmal mehr Güterzüge“, kritisiert LR Michaela Resetar.
„Wir müssen das Südburgenland näher ans Zentrum bringen. Und das geht vor allem dann, wenn wir im Bahnausbau Fortschritte machen. Wenn wir eine bessere Bahnverbindung haben, haben wir mehr Chancen, Arbeit zu halten und zu schaffen. Wenn wir eine leistungsfähige Bahnverbindung nach Szombathely und Wien haben, können wir die Benachteiligung des Südburgenlandes stoppen“, sagt Resetar.
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