Bioenergieerzeuger gegen geplante Ökostrom-Novelle

MARKT ALLHAU. Im Burgenland gibt es momentan 18 Biogasanlagen, die tausende Haushalte und Einrichtungen mit grünem Strom und regionaler Ökowärme versorgen.
Eine der modernsten Anlagen steht in Markt Allhau und stellt einen essentiellen Teil der Energiekreis Haller KG dar. In dem Betrieb wird sehr viel Wert auf ökologische Energieerzeugung gelegt und aus dem Mist der Rinder wertvoller Strom für ca. 1.000 Haushalte erzeugt.

Ökostrom-Novelle

Mit dem Ökostrom und der klimafreundlichen Wärme könnte allerdings bald Schluss sein. Der Grund dafür ist die Ökostrom-Novelle, die am 26.04.2017 beschlossen werden soll. Die Neuerung sieht nämlich unter anderem eine Kürzung der Förderung für Biogasanlagen vor.
Hinzu kommt, dass ein 13 Jahre laufender Förderungsvertrag mit dem Bund für eine Vielzahl von Betrieben in naher Zukunft ausläuft. Die meisten Anlagen müssten deshalb bis Ende 2018 zusperren. Die Biogasanlagebetreiber fordern deshalb eine Verlängerung des Tarifes auf 20 Jahre. Ein Nachfolgetarif ist zwar geplant, allerdings ist dieser mit nur 5 Millionen Euro gedeckelt. „Wir bräuchten 12 Millionen, damit die bestehenden Anlagen erhalten bleiben können“, erklärt Johannes Hauptmann, Sprecher der Biogasanlagenbetreiber.

Plakataktion

Man möchte auch die Bevölkerung sensibilisieren und hat deshalb eine Plakataktion ins Leben gerufen. Transparente mit der Aufschrift „Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf“ sollen die Bürgerinnen und Bürger wachrütteln und gleichzeitig politisch Verantwortliche zum Umdenken animieren.
Auch mit einer Bürgermeisterinitiative „Pro Ökostrom und Biowärme“ konnte man bereits österreichweit 100 Bürgermeister solidarisieren. Markt Allhaus Bürgermeister Hermann Pferschy hat die Petition ebenfalls bereits unterzeichnet.