Oberwart
Lärmschutzmauer als Lösung für Tamdhu und Neue Eisenstädter

- Zufriedene Gesichter gab es beim gemeinsamen "Kick-Off" für die neue Lärmschutzwand beim Tamdhu.
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Eine rund einjährige Diskussion zwischen zwei Nachbarn fand nun eine gemeinsame Lösung, die von beiden mitgetragen wird.
OBERWART. Im Vorjahr ging Tamdhu-Besitzerin Carmen Weyse mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit: "Ja, es stimmt! Das Tamdhu kämpft seit Anfang des Jahres um seine Existenz, denn das Gebäude der Wirtschaftskammer, das unmittelbar an uns grenzt, um zwei Stockwerke erhöht werden soll und 12 Mietwohnungen dort entstehen. Über kurz oder lang bedeutet das das Ende vom Tamdhu nach 25 Jahren."
Heftige Kritik gab es ihrerseits auch an der Wirtschaftskammer als direkter Nachbarin, auch weil bei der Bauverhandlung eine Bewilligung für "Umbau und Aufstockung der Wirtschaftskammer Oberwart" angesucht wurde. "Da war davon auszugehen, dass es sich um Büros und Seminarräume handelt, nicht aber um Mietwohnungen für Privatmieter, die an eine private Siedlungsgenossenschaft verkauft werden. Das stellt für mich einen gravierenden Unterschied dar!", so Weyse.
Gespräche folgten
Am 22. April 2022 gab es ein Gespräch mit dem damaligen Direktor der Neuen Eisenstädter, Anton Mittelmeier, der sich ein Bild vor Ort machte. Auch die Stadtgemeinde erkannte das Problem.
Weyse wies auf weitere Schwierigkeiten hin: "Wer bleibt bei Problemen über - die Polizei, überforderte Mieter oder ich als Lokalbetreiberin? Es reichen schon wenige Raucher auf der Terrasse, um einen Lärmpegel zu erzeugen, den die Mieter störend empfinden. Der Lärm im Gastgarten oder auch im Lokal, sowie die Live-Bands steigern diese Situation. Bislang gab es in meiner Zeit als Leiterin noch nie einen Polizeieinsatz wegen Lärmbelästigung. Ich ergreife da auch Partei für die zukünftigen Mieter."

- In dem Bereich soll die Lärmschutzwand entstehen.
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Lärmschutzwand als Lösung
Nach mehreren intensiven Gesprächen und Verhandlungen fanden beide Parteien schließlich zu einer Lösung. "Das Projekt der Neuen Eisenstädter wird zwar rasch umgesetzt, aber es wird eine Lärmschutzwand geben, für die ich sehr lange kämpfte. Ich freue mich sehr, dass nach monatelangem Ringen eine Einigung erzielt wurde. Die Lärmschutzwand bildet eine Basis für die nachbarschaftliche Existenz zwischen Irish Pub und den Wohnungsmietern", so Weyse.
Mit ein Grund, dass sich die verhärteten Fronten lösten, war, dass sich der neue Neue Eisenstädter-Geschäftsführer Alexander Langer der Sache persönlich annahm. "Er hat mit mir gesprochen und damit kam Bewegung in die verfahrene Situation. Ich werde aus den neuen Gegebenheiten etwas ganz Tolles machen", betont die Tamdhu-Chefin.
"Spatenstich" am 16. März
Eine Kick-Off-Veranstaltung - statt eines klassischen Spatenstichs - gab es nun am Donnerstag, 16. März 2023. Erfreut über die Einigung zeigten sich sowohl Carmen Weyse als auch Neo-Geschäftsführer Alexander Langer. "Der Zufall spielte da auch eine Rolle und ebnete uns eine neue Gesprächsbasis. Carmen und meine Frau waren ehemalige Schulkolleginnen. Damit war es einfacher, eine gute Lösung gemeinsam zu finden", meinte Langer.
"Ich habe in dem Jahr zwei Eigenschaften (Kommunikationsbereitschaft und Ehrlichkeit) in ihrer schlechtesten und besten Form kennengelernt. Das letzte Jahr war ein sehr hartes für mich, aber habe mich mit viel Energie durchgekämpft. Der heutige Tag bring diesen Kampf für mich zu einem positiven Ende", sagt Weyse, die noch einen Appell an die Stadtgemeinde richtet: "Ich bitte die Vertreter der Stadtgemeinde Oberwart in Zukunft nicht wegzuschauen, wenn Profitgier die Rechte des einzelnen Bürgers beschneidet."

- Die Neue Eisenstädter (Nebau) errichtet unter dem Motto "Mein Zuhause - in der Wiener Straße" 12 Wohnungen.
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Neue Wohnungen in der Wienerstraße
Die ehemaligen Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer im Bereich der Wienerstraße wurden von der Neuen Eisenstädter übernommen und werden nach Plänen des Architekturbüros BPM zu neuem Leben erweckt.
"Wir werden das Gebäude komplett umbauen und sanieren, sowie um zwei Stockwerke erweitern. Dort werden neue Büros und 12 gemütliche Wohneinheiten verwirklicht. Die 2- und 3-Zimmerwohnungen haben eine Wohnnutzfläche von rund 39 bis 84m2. Es gibt auch Loggien und Balkone. Für jede Wohnung sind zwei Pkw-Parkplätze im Freien vorgesehen. Das Dach bekommt eine Photovoltaikanlage und zusätzlich werden an den Balkonen Photovoltaik-Paneele angebracht, um nachhaltigen Strom zu erzeugen", berichtet Langer.
Geheizt wird mit Luft-Wasser-Wärmepumpe. "Die Wohnungen werden freifinanziert errichtet. Sie können entweder sofort ins Eigentum übergehen oder mit einer Mietkauf-Variante übernommen werden", so Langer. Die Fertigstellung ist für Herbst 2024 geplant. "Das Projekt wird auch für uns eine besondere Herausforderung und ein spannendes. Ein solches Projekt mitten in der Stadt ist nicht alltäglich", meinte Gerhard Horn, Geschäftsführer der bauausführenden Firma Konstruktiva.



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