Kühlanlagen Postl
Mit berufsbegleitender Weiterbildung zur Karriere

- Gemeinsam mehr erreichen – auf dem zweiten Bildungsweg, berufsbegleitend und gefördert.
- hochgeladen von Katharina Podiwinsky
Die Entstehung der Abendschule Gebäudetechnik an der HTL Pinkafeld aus der Sicht der ersten Absolventen.
Die Geschichte der Abendschule Gebäudetechnik begann 2011 mit einer Initiative der damaligen Direktorin der HTL Pinkafeld, Hofrätin Ilse Fiala-Thier, als Reaktion auf den Rückgang der Schülerzahlen in der Gebäudetechnik-Abteilung.
Gleichzeitig gab es von verschiedenen Seiten Anfragen zur Weiterbildung von berufstätigen Personen im Umfeld der Gebäudetechnik, sodass mit dem Schlagwort „Durchlässigkeit der Bildungssysteme“ eine Weiterbildungsmöglichkeit auf Ingenieur-Niveau für Fachpraktiker mit Berufsschulabschluss und für Quereinsteiger mit Matura in Angriff genommen wurde.
Aufgrund der Erfahrungen mit dem Kolleg Informatik, das 2008 gestartet wurde, war klar, dass die berufsbegleitende Ausbildung nur als Abendkolleg am Wochenende (Unterricht Freitag nachmittags und Samstag) stattfinden kann. Trotz der anfänglichen Skepsis fand sich relativ rasch ein Team, das sich auf dieses Abenteuer einlassen wollte.
Vonseiten der Allgemeinbildner waren dies Gerald Mayerhofer, Alex Eaton, Johannes Jaklin und Günther Filz, der auch als erster Studienkoordinator, eine Art Klassenvorstand, fungierte. Ab dem zweiten Studienjahr wurde dann Adalbert Schönbacher, der jetzige Abteilungsvorstand, zum Studienkoordinator für alle Studierenden der GT-Abnedschule bestellt.
Laufend wurde das Lehrer-Team erweitert, das heute den Unterricht der GT-Abendschule verantwortet. Mit der Pensionierung von Rudolf Hochwarter im Jahr 2018, der maßgeblich am Unterrichtsgeschehen der GT-Abendschule beteiligt war, kam es zum Wechsel des Studienkoordinators zu Wilhelm Zapfel, da Adalbert Schönbacher die Agenden des Abteilungsvorstandes der Gebäudetechnik-Abteilung übernahm.
Absolventen im Doppelinterview
- Maximilian Öhl (Absolventen Jahrgang 2015/16)
- Oliver Krautgartner (Absolventen Jahrgang 2015/16)
Maximilian und Oliver, was hat Euch 2012 bewogen, sich in die GT-Abendschule einzuschreiben?
Maximilian: Als Schulabbrecher einer Schule für Werbe- und Eventmanagement und danach absolvierter Installateurlehre in Lafnitz wollte ich mich unbedingt auf dem zweiten Bildungsweg weiterbilden, da ich während der Berufsschule und Zivildienstes Leute mit großem Weiterbildungsdrang kennengelernt habe. Gleichzeitig hat mein Arbeitskollege und guter Freund Oliver Krautgartner an der FH Gebäudetechik berufsbegleitend studiert und abgebrochen, trotzdem nach einer praktikablen berufsbegleitenden Weiterbildung gesucht, um sich theoretisches Wissen aneignen zu können.
Durch Mundpropaganda wurde das Abendkolleg an uns herangetragen und über die Internetwerbung wurde der Beschluss zum Besuch gefasst.
Oliver: Die Ingenieur-Ausbildung ist unverzichtbar für die Projektabwicklung. Es war mir daher ein großes Anliegen, berufsbegleitend diesen Weg gehen zu können, wobei mich die Geschäftsleitung der Fa. Postl tatkräftig durch zeitweise Dienstfreistellungen unterstützt hat.
Ich wollte meinen Wissensstand nach der Lehre bzw. Berufsschule erweitern. Da ich bereits zum Anfang des GT-Kollegs meinen Arbeitsplatz im Büro gefunden hatte, musste ich bei gewissen Projektierungsarbeiten und technischen Fragen auf das Wissen von Arbeitskollegen oder unserem Chef zurückgreifen, das wollte ich ändern.
Maximilian und Oliver: Wir sind der Meinung, dass die Kombination aus Lehre bzw. dem praktisch erworbenen Know-How und der HTL-Ausbildung auf einem hohen Niveau zu sehen ist. Es ist ein enormer Vorteil als Projektverantwortlicher, nicht nur die technische-, sondern auch die handwerkliche Sicht zu kennen.
Was waren eure ersten Eindrücke?
Maximilian: Das Vorkolleg mit Deutsch, Mathematik und Englisch war ein echter Kulturschock, aber sofort mitreißend. Es gab anfangs noch keine Fachgegenstände, trotzdem war der Unterricht interessant, da man mit Gleichgesinnten gemeinsam an die Sache ging. Das „Schulbank drücken“ war nach fünf Jahren ein schönes Gefühl.
Oliver: Wieder in der Schule zu sitzen, war eine Umstellung. Kannte man noch von früher, aber gefühlt eine Ewigkeit her. Der große Unterschied war mit Sicherheit die Einstellung, die jeder mitbringt. Jeder, der dort sitzt, will sich weiterbilden und hat ein Ziel vor Augen.
Eine weitere riesige Motivation war die Gratis-Ausbildung, mit der der Staat Berufstätige unterstützt. Da wollte ich einfach nicht aufgeben und habe die Ausbildung gemeinsam mit Maximilian abgeschlossen.
Was waren die größte Herausforderung?
Oliver: Das Zeitmanagement wegen meines Bürodienstes war die größte Herausforderung. Freitags hatte ich immer frei, dies war eine große Unterstützung durch den Firmeninhaber Bernhard Postl. Der Rest war „learning by doing“, immer dabei zu bleiben ist wichtig. Wurde ja auch gefordert, erinnere mich immer wieder an den Wochenrückblick in Englisch, den wir jeden Mittwoch per Mail geschickt haben. Das war Anfangs bestimmt „interessant“ zu lesen, wurde aber schnell besser.
Maximilian: Als Monteur war das Zeitmanagement für mich leichter, da ich freitags immer freihatte und später im Büro freibekommen habe. Auch hier ein großes Lob an Bernhard Postl für die Unterstützung. Generell zwischen Beruf, Schule und Freizeit die richtige Balance zu finden, war teilweise eine große Herausforderung.
Wenn Du auf diese vier arbeitsreichen Jahre zurückblickst, wie ist es Dir gelungen, Berufsleben, und Abendschulausbildung unter einen Hut zu bekommen?
Maximilian: Volle Fokussierung auf Abendschule, alle anderen Hobbies wurden auf Eis gelegt. Die Lernumgebung war wichtig, da dann nur Unterricht war und man sich mit Kollegen darauf fokussieren konnte.
Oliver: Das Zeitmanagement mit der Firma war hervorragend, durch die Begeisterung im Studium war sogar der Beginn des Hausbaus möglich. Für mich war es wichtig, sich selbst richtig einzuteilen und fixe Zeiten zu setzen; in diesem Zeitfenster wurde für die Schule gelernt. Das war bei mir Freitagvormittag. Irgendwann kommt die Routine ins selbst aufgebaute System.
Welchen Rat würdet Ihr jemanden geben, der mit dem Gedanken spielt, diese Ausbildung zu machen?
Maximilian und Oliver:
• Möglichkeit suchen, einen Lernpartner zu finden, um gemeinsam zu lernen. Dies ist heute nach den Erfahrungen mit Corona durch Kommunikationsplattformen wie MS Teams ungleich leichter möglich
• Unbedingt starten!
• Konsequent dahinter bleiben
Wie hat euer weiterer beruflicher Werdegang nach Absolvierung der Abendschule ausgesehen?
Oliver: Ich war schon im Büro vor der Ausbildung tätig, mir fehlte aber Technisches Know-How. Nach der Schule begann das eigenständige Arbeiten hin zum Projektleiter.
Maximilian: Ich bin Oliver ins Büro 2016 nachgefolgt, kümmere mich um die Kalkulation und Administration und nun sind wir beide Führungskräfte und Prokuristen, haben neue Techniker aus der HTL-Gebäudetechnik als Mitarbeiter, die Firma ist stark gewachsen.
Welche Ziele habt Ihr euch für die weitere berufliche Zukunft gesetzt?
Maximilian und Oliver: Der Ausbau des eigenständigen Projektengineerings in der gesamten HKLS-Branche wird forciert. Das derzeitige Geschäft umfasst bereits 50 Prozent HKLS-Planung und Projektabwicklung. Die Fa. Postl ist ausführende Firma in der gesamten HKLS-Branche. 2004 war Oliver der zweite Lehrling, die Firma Postl hatte damals fünf Mitarbeiter.
Derzeit arbeiten ca. 65 Mitarbeiter bei der Fa. Postl, davon neun HTL Pinkafeld-Absolventen.
POSTL Kühlanlagen
Eichberg 155/2
A-8234 Rohrbach
Tel: 03338 22413
E-Mail: kuehlanlagen@postl.co.at
www.postl.co.at

- hochgeladen von Katharina Podiwinsky


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.