Bullinarium Markt Allhau
Zukunft Tourismus: Vernetzung der Betriebe stärkt Region
Das Bullinarium stand am 11. September ganz im Zeichen der touristischen Angebotsvernetzung.
MARKT ALLHAU (kv). Gastgeber Christoph Haller ist ein Paradebeispiel dafür, was man erreichen kann, wenn man es wirklich will. Mit seiner Kreislaufwirtschaft zeigt er auf, wie wichtig Regionalität ist.
"Wir können nur Erfolg haben, wenn alle an einem Strang ziehen und die Stärkung unserer Region liegt im Interesse von uns allen." (Christoph Haller)
Didi Tunkel - seit 1. September 2020 neuer Geschäftsführer von Burgenland Tourismus - bringt nicht nur eine neue Struktur in die Geschäftsstelle, es wird sich auch aufgrund des neuen Tourismusgesetzes einiges ändern: Die bis dato 17 Tourismusverbände werden verschlankt auf 5 Verbände.
"Ich sehe das positiv, denn mit der Vereinheitlichung können wir eine gemeinsame Linie fahren, wo alles auf einen Blick zusammenläuft." (Didi Tunkel)
Hat das Corona-Virus viele Unternehmen zum Verzweifeln gebracht, so hatte die Pandemie auch durchaus positive Effekte in Bezug auf den Tourismus. "Viele Menschen haben im Burgenland Urlaub gemacht, weil sie nicht ins Ausland konnten und viele davon waren so begeistert, dass sie nächstes Jahr wiederkommen werden", so Tunkel.
Nachhaltigkeit, die man schmeckt
Hallers Bull Beef ist das Ergebnis dessen "wie es sein soll". Seine Kreislaufwirtschaft steht für stressfreie Tierhaltung und Klimaschutz und das schmeckt man am Ende auch.
"In unserem Betrieb wird mehr CO2 gebunden als freigesetzt. Das ermöglicht ein Genießen mit gutem Gewissen." (Christoph Haller)
Die Bullen dürfen nicht nur ihre Hörner behalten und werden auch nicht kastriert, sie bekommen täglich das Gras und Heu der Lafnitzwiesen zum Fressen. Der Kuhmist wird zum Teil zu Biogas verarbeitet, das rund 2.000 Haushalte mit Strom versorgt, teilweise zu Dünger in Form von Humus verarbeitet oder als Flüssigdünger für die umliegenden Felder.
Chefkoch Mateo Lopez verwandelt im Bullinarium in Markt Allhau das köstliche Beef zu wahren Gaumenfreuden.
Gegenseitige Unterstützung bringt allen was
Mit einer besseren Vernetzung der Tourismusbetriebe möchte man das Angebot für den Urlauber lückenlos ausweiten und verbessern. Der Paradies-Verein unter Vorsitz von Thom Wachter hat mit "myerlebnisparadies" eine App entwickelt, über die man erfährt, welche Angebote es in der jeweiligen Region gibt. Auch Klaus Glavanics bringt viel Gastroerfahrung mit in die Runde und weiß aus seiner Zeit in Wien, dass man es ohne die Zusammenarbeit mit anderen Betrieben nicht schaffen kann.
Eine weitere vielversprechende Kooperation ergibt sich mit Markus Schuch, der Busreisen anbietet. "Das Burgenland bietet im Gesamten ein Angebot, das meine Kundenwünsche genau trifft", so Schuch. Aufgrund von Corona stehen 2021 vor allem Tagesfahrten im Fokus.
Wichtiges Aushängeschild
Was wäre das Burgenland ohne seinen Wein? Thomas Schreiner spricht stellvertretend für rund 500 Winzer, die mit ihren Vinothekten, Buschenschänken und Kellerstöckl ein besonders attraktives Angebot für Touristen bieten. "Gerade in den letzten Monaten ist die Bekanntheit der Kellerstöckl stark angestiegen und hat viele Touristen ins Burgenland gelockt", so Tunkel. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die Region auch bei den Radfahrern, weshalb das Radnetz ausgebaut werden soll. "Entscheidend dabei ist ein lückenloses Angebot von Montag bis Sonntag", so Martin Ochsenhofer. Denn zu einer Radtour gehören schließlich auch Labstationen, um sich für die Weiterfahrt zu stärken.
"Es reicht nicht, die Touristen herzubringen, du musst sie auch begeistern. Ein zufriedener Urlauber ist schlussendlich die beste Werbung", so Tunkel abschließend.
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