Der Himmel über Haydn
Lob der ethnischen Toleranz und musikalischen Vielfalt - ein pannonisches Panoptikum von Dr. Karl A. Kumpfmüller in Schlaining.
STADTSCHLAINING (ps). Karl Kumpfmüller, Friedensforscher an mehreren Unis, hat u.a. das Friedenszentrum in Schlaining und das Friedensbüro in Granz aufgebaut, studierte Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Sprachen - ein profunder Kenner des „Pannonischen Kulturraums“ hielt vor wenigen Tagen im Gemeindezentrum Schlaining einen hochinteressanten Vortrag „Der Himmel über Haydn“ zu dem er von Gerhard Harkam und dem Concentrum Schlaining, eingeladen wurde.
Zeitreise durch die Jahrhunderte
Karl Kumpfmüller nahm die Besucher auf eine interessante und spannende historische Zeitreise durch die Jahrhunderte mit, denn unser Burgenland, über viele Jahrhunderte ein Teil Westungarns, liegt am Rande des pannonischen Kulturraums. In ihm lebten und leben heute noch Menschen von so unterschiedlicher sprachlicher, kultureller und religiöser Herkunft wie in keiner andern Region unseres Kontinents.
Hier begegnen sich alle großen Kulturen und Religionen Europas, hier ließen sich vor über tausend Jahren die ersten asiatischen Völker nieder, und hier entwickelte sich ein so ungeheuer reichhaltiges musikalisches und künstlerisches Leben, dass es die europäische Hochkultur maßgeblich prägte.
Wie konnte ein solches Völker- und Kulturenkonglomerat über zwei Jahrtausende funktionieren und überleben? Wieso gab es hier keine großen Kriege untereinander, wo doch im übrigen Europa der Furor der ethnischen Konflikte und Religionskriege ständig die Menschen bedrohte und Millionen vernichtete? Liegt nicht gerade heute in diesem Modell pragmatischer Toleranz und kultureller Vielfalt eine große Chance für ein friedfertiges Europa?
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