Was tun mit dem Mahnmal?
Ein Symposion des Museumsvereins Oberschützen sucht Antworten
Oberschützen (gu) Die Geschichte und die mögliche Zukunft des Mahnmals in Oberschützen stand bei einem Symposion des Museumsvereines Oberschützen am 5. Mai im Haus der Volkskultur zur Diskussion. „Aus den Fehlern der Geschichte wollen wir lernen“, so die Obfrau des Museumsvereins Edith Schedl. Das Mahnmal wurde für die nächsten 30 Jahre von der Gemeinde Oberschützen gepachtet und steht unter Denkmalschutz. Walter Reiss moderierte die äußerst gut besuchte Veranstaltung.
Der Leiter des Dokumentationsarchives des Österreichischen Wiederstandes, Dr. Gerhard Baumgartner, informierte, dass das Denkmal das größte seiner Art in Österreich ist. Die Geschichte des Mahnmals sei in einem breiten Kontext zu verstehen und man müsse die historischen Ereignisse vom ersten Weltkrieg bis zum Jahr 1955 abarbeiten. U. a. sei die Geschichte der Verfolgten, der Protestanten zu beleuchten. „Man muss von einer nationalen Verantwortung sprechen“, so Baumgartner.
Das Denkmal spiegelt sehr gut die österreichische Zeitgeschichte wieder, meinte die Privatdozentin der Akademie der Wissenschaften, Dr. Heidemarie Uhl. Nun sei die Zeit gekommen, dass sowohl die ältere als auch die jüngere Generation das Gespräch suchen. Ein klarer Auftrag zum Handeln gehe an die Gemeinde und weit über die Grenzen hinaus. Die Auseinandersetzung mit dem Projekt in einem mehrstufigen Prozess – ein sichtbar machen der Geschichte - sei gefordert.
Andreas Lehner, Museumsentwickler und -gestalter, meinte, dass der Bau zum „Lernort“ werden solle, indem man sich mit der Historie auseinandersetzt. Man müsse Verantwortung für politische, gesellschaftliche Prozesse übernehmen, Toleranz und Solidarität üben und eine pädagogische Betrachtung einbeziehen.
Landeskonservator Mag. Peter Adam sprach sich dafür aus, dass man das Objekt erklären und baulich erhalten müsse sowie eine Bewusstseinsbildung sei zu betreiben. An einer Konservierung werde gearbeitet. Landesrat Helmut Bieler sagte die Unterstützung des Landes zu.
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