Biomassekraftwerk Oberwart: Neuer Eigentümer geht in die Offensive
Nach Präsentation im Gemeinderat soll zum richtigen Zeitpunkt auch die Öffentlichkeit über Details informiert werden. Derzeit laufen die Behördenverfahren.
OBERWART. Wie berichtet, sorgt derzeit die Biomasseanlage Oberwart und mögliche weitere Nutzungspläne für große Aufregung. Nun stellte sich die Projektfirma dem Gemeinderat.
Die BIO-Brennstoff GmbH, seit 1.1.2018 Eigentümer des Biomassekraftwerks in Oberwart, ging nun in die Offensive. Nach einem persönlichen Gespräch mit Landesrat Hans Peter Doskozil am Donnerstag Nachmittag in Eisenstadt, präsentierte der Geschäftsführer der BIO-Brennstoff GmbH, Eberhard Reil, gemeinsam mit RA Christian Onz das Projekt den vollzählig versammelten Mitgliedern des Oberwarter Gemeinderates.
Eberhard Reil: "Es freut mich, dass wir nun nach einem sehr guten Gespräch mit LR Doskozil konstruktiv vorankommen. Besonders freut es mich, dass wir im Gemeinderat auf sachlicher Ebene nicht nur unser Vorhaben präsentieren, sondern auch alle Fragen zufriedenstellend beantworten konnten".
Behörden und Sachverständige am Zug
Am 18.1.2018 erfolgte die Einreichung für den Versuchsbetrieb. Nun sind die zuständige Behörde und ihre Sachverständigen am Zug zu prüfen, ob ein positiver Bescheid für einen Testbetrieb erteilt wird.
"Wir haben bereits bei allen Vorgesprächen im letzten Jahr auf Transparenz gepocht - die Umweltanwaltschaft wurde zu einem sehr frühen Zeitpunkt informiert und hat sich bereit erklärt, die Versuchsbetriebsergebnisse entgegenzunehmen, um für Fragen der Bürger gewappnet zu sein", so Reil. "Und daran soll sich auch während des gesamten Probebetriebes nichts ändern. Selbstverständlich steht auch bei uns die Sicherheit und die Gesundheit der Bevölkerung an oberster Stelle."
Information der breiten Öffentlichkeit
Wenn die Gutachten der Sachverständigen vorliegen - und nicht früher - wird seitens der BIO-Brennstoff GmbH im Rahmen einer Bürgerversammlung über alle Details informiert. Die bestehende Anlage wird auf den neuesten Stand der Technik nachgerüstet, um Luftemissionen zu reduzieren.
Danach wird die Anlage mit Biomasse (Holzhackschnitzel) in Betrieb genommen - die zugehörigen Emissionen laufend gemessen. "Auf diese Weise erfolgt eine kontinuierliche und transparente Überwachung des Anlagenbetriebes," erklärt Eberhard Reil. Erst in einem nächsten Schritt werden qualitätsgesicherte Ersatzbrennstoffe, ebenfalls mit erheblichem Anteil an Biomasse, z. B. aus der Papierindustrie, eingesetzt.
Diese werden im Vorfeld aufbereitet und nach den gesetzlichen Anforderungen durch unabhängige Labors geprüft und freigegeben. "Wir unterliegen dabei dem strengen österreichischen Umweltrecht", unterstreicht Eberhard Reil. Erst nach einem erfolgreichen Probebetrieb erfolgt die eigentliche Behördenverhandlung für den Dauerbetrieb. Bereits während des Probebetriebes ist die Nutzung des gewonnenen Produktgases zur Herstellung von Fernwärme und Strom vorgesehen.
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