Duftende Kostbarkeiten

An die 20 verschiedenen Sorten hat Agnes Oppeneiger in den letzten Jahren kreiert.
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  • hochgeladen von Claudia Scheiber

Seifensieden ist ein altes Handwerk und hat eine lange Tradition. Schon die Römer und Kelten nutzten dieses Wissen. Die Klampererhof-Bäuerin Agnes Oppeneiger stellt seit vier Jahren ihre eigene Naturseife her. Zu diesem kreativen Hobby kam die Virgerin im Rahmen ihrer Ausbildung zur Kräuterpädagogin, wo sie als praktischen Teil das Seifensieden wählte.
"Die Naturseife ist durch die industriell hergestellte Seife verdrängt worden. Dabei ist sie sehr viel hochwertiger als die ganzen Billigprodukte", erklärt die Bäuerin. Für die Herstellung der duftenden Kostbarkeiten werden verschiedenste Fette wie zum Beispiel Kakaobutter, Kokosöl, Palmkernöl, Butter oder Mandelöl verwendet. Beduftet werden die Seifen mit ätherischen Ölen oder Duft-Ölen. Außerdem kommen auch heimische Heilkräuter wie Ringelblume, Kamille oder Melisse, die großteils im hauseigenen Garten wachsen, zum Einsatz. Es gibt bei den Zutaten unendlich viele Möglichkeiten, und der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Die Herstellung

Wie bei den meisten Handwerken erfordert auch beim Seifensieden die Vorbereitung viel Zeit. "Man sollte sich wirklich zuerst alles bereitlegen, damit man dann in Ruhe arbeiten kann. Da mit Natronlauge gearbeitet wird, sind Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzbrille, Plastikschürze und Gummihandschuhe notwendig. Auch das peinlichst genaue Abwiegen der Zutaten ist sehr wichtig", erklärt Oppeneiger. Die festen Fette (je nach Rezept) werden zuerst geschmolzen und gekühlt, anschließend werden die kalten Öle eingearbeitet. Danach rührt man die gekühlte Natronlauge ein, bis die Masse eine puddingartige Konsistenz hat und gibt die ätherischen Öle bzw. die Duftöle dazu. Der so genannte "Seifenleim" wird anschließend in Förmchen oder eine Seifenkiste gefüllt und "schlafen gelegt". Das bedeutet, dass die Form gut mit alten Tüchern zugedeckt wird, um die Eigenwärme zu halten. Die Seife muss dann mindestes 24 Stunden in der Form bleiben, damit sie "ausreifen" kann. Danach sollte man sie noch vier bis sechs Wochen lagern, bevor man sie verwendet.

Erfahrung ist wichtig

Auch wenn es hier sehr einfach klingt, erfordert die Herstellung von Naturseife doch einiges an Erfahrung. "Vor allem neue Rezepte zu entwickeln ist immer ein ziemliches Experiment", so Agnes Oppeneiger. Dennoch hat sie in den letzten Jahren bereits an die 20 verschiedenen Sorten kreiert. Ein besonderes Stück darunter ist das "Serpentinchen". Eine energetisierte Frühlingskräuterseife, die in ihrer Optik dem Prägrater Serpentin zum Verwechseln ähnlich sieht.
Für diejenigen, die sich für die Kunst des Seifensiedens interessieren, gibt die Bäuerin auch Kurse. Diese werden, wie sie sagt, sowohl von Einheimischen als auch von Urlaubsgästen sehr gut angenommen. "Es ist zwar ein sehr zeitaufwändiges Hobby, aber mir macht es Spaß und ich freue mich, wenn dieses alte Handwerk wieder mehr verbreitet wird", so die Virgerin.

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