Waldschäden in Osttirol
Aufräumarbeiten dauern noch ein Jahr

Fährt man in die Gemeinde Kals, so sind die riesigen Windwürfe, die der Sturm "VAIA" vergangenes Jahr hinterlassen hat, nicht zu übersehen. Zweifellos hat es Kals am härtesten getroffen, aber auch andere Gemeinden blieben von dem Sturmtief nicht verschont.
Mit den Aufräumarbeit wurde natürlich längst begonnen, aber sie sind noch weit davon entfernt abgeschlossen zu sein.

OSTTIROL (ebn).  Seitens des Landesforstdienstes Tirol wurde zur Aufarbeitung der Windwurfschäden und zur Wiederherstellung der Schutzfunktion des Waldes nach dem Sturm ein Schutzwaldsanierungsprojekt „FWP Windwurf VAIA Osttirol“ mit einem Gesamtvolumen von 11,9 Millionen Euro ausgearbeitet und mit 9,5 Millionen Euro seitens des Bundes und Landes Tirol genehmigt. Die Laufzeit für dieses Projekt beträgt 20 Jahre.

Flächenwirtschaftliche Projekte

Zudem wurden drei große Flächenwirtschaftliche Projekte (FWP) ausgearbeitet genehmigt. In Summe sind es  26,7 Millionen Euro (Kalsertal, Villgraten und Gailtal), die für die Sicherung der Steilflächen zum Schutz vor Lawinen, Erosionen und insbesondere Steinschlägen aufgewendet werden. Errichtet werden unter anderem einzelne Schutzdämme, Steinschlagschutznetze, Lawinensicherungen sowie Gleitschneeschutz. Ein wesentlicher Teil der Mittel entfällt auf forstliche Maßnahmen wie Aufforstungen.

Schutzfunktion beeinträchtig

Laut Landesforstdienst hat VAIA die Schutzfunktion, vor allem in unzugänglichen Waldbereichen, langfristig beeinträchtigt. Das sei auch auf den fehlendem Unterwuchs zurückzuführen. Daher sind technische Schutzmaßnahmen notwendig: Um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten werden Schutzdämme und an steilen, kahlen Flächen Schutzbauwerke errichtet. Der Fokus in naher Zukunft vonseiten des Landes als auch von der Wildbach- und Lawinenverbauung hinsichtlich der Schutzwaldbewirtschaftung und Sicherungsmaßnahmen liegt auf Flächen oberhalb von Siedlungsgebieten und Infrastrukturen.

40 Prozent aufgeräumt

Mit den Aufräumarbeiten in den Wäldern kommt man gut voran. Insgesamt wurden bereits 40 Prozent der angefallenen Schadholzmenge aufgeräumt – das sind 230.000 Festmeter. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich mit Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein. "Die Schäden durch das Unwetter waren massiv – nicht nur eine Frage des wirtschaftliche Schadens, sondern vor allem auch der Sicherheit für die Bevölkerung. Denn der Wald erfüllt eine wesentliche Schutzfunktion. Für uns hat es nun gemeinsam mit der Wildbach- und Lawinenverbauung oberste Priorität, diese wichtige Aufgabe des Waldes bestmöglich wieder herzustellen. Umgehend nach dem Sturmereignis wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen und nach wie vor bedarf es dabei unserer größten Anstrengungen. Parallel dazu wird unter Leitung und Beobachtung unserer Expertinnen und Experten des Landesforstdienstes die Aufforstung geplant und durchgeführt", so LHStv Josef Geisler.

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