Bilanz des wilden Treibens

Zimperlich darf man als "raufbereiter" Zuschauer in Osttirol nicht sein. | Foto: Brunner Images
  • Zimperlich darf man als "raufbereiter" Zuschauer in Osttirol nicht sein.
  • Foto: Brunner Images
  • hochgeladen von Hans Ebner

BEZIRK (ebn). Am Freitag erreichte das Krampustreiben in Osttirol mit dem Ausläuten am Matreier Rauerplatz seinen, leider traurigen, Höhepunkt. Laut Polizeibericht fasste ein Klaubauf einen 15-jährigen Osttiroler und riss ihn zu Boden. Dabei stürzte der Bursche mit dem Kopf auf den Asphalt und blieb bewusstlos liegen. Er wurde nach der Erstversorgung mit der Rettung in das Krankenhaus nach Lienz eingeliefert. Von dort wurde er mit Verdacht auf Gehirnblutung in das Landeskrankenhaus Klagenfurt überstellt.
Nicht nur in Matrei, auch bei anderen Krampusveranstaltungen in Osttirol gab es heuer zahlreiche Verletzte. Die offizielle Zahl beläuft sich auf rund 70. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher sein.
Mit den Krampusläufen geht auch jedes Jahr die Diskussion um deren Sinnhaftigkeit einher. Kritiker sehen in dem Brauch ein Gewaltszenario gepaart mit überhöhtem Alkoholkonsum. Alles unter dem Schutz von Fell und Maske und somit anonym.
Osttirol muss man Krampustechnisch im verschiedene Bereiche aufteilen. Während man im Pustertal vorwiegend Schauläufe mit abgesperrten Zonen für die Besucher veranstaltet, steht andernorts der Körperkontakt im Vordergrund. Im vorderen Iseltal und im Talboden ist es das Tischziehen, das die Zuschauer anlockt. In Matrei wiederum spitzt sich alles auf das mitternächtliche Ausläuten am Rauterplatz zu.
Überbordender Alkoholkonsum und Gewaltausbrüche sind nirgends Teil des Brauchtums. Davon distanzieren sich Veranstalter und Krampusgruppen auch klar. Als ein Teil des Problems müssen aber auch die Zuschauer gesehen werden. Sie sind es, die meist nur mit spektakulären "Auftritten" zufriedenzustellen sind. Ob so manche Veranstaltung noch Brauchtum ist oder nur noch eine Show, müssen sich also Krampuse und Zuschauer fragen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.