Die Zähmung eines Baches
Die Gemeinde Matrei liegt auf einem Schwemmkegel, dessen Material im Laufe der Jahrhunderte der Bretterwandbach ins Tal beförderte. Um die Gefahren für den Ort möglichst niedrig zu halten, wurden bisher 168 Sperren gebaut.
MATREI (ebn). Der quer durch Matrei fließende Bretterwandbach gilt als der gefährlichste Wildbach Österreichs. Seine verheerende Zerstörungskraft bewies das bei Schönwetter unscheinbare Bächlein zuletzt 1945, als es große Teile Matreis vermurte.
Schuld an der Gerfährlichkeit des Baches ist sein Ursprung. Im Talschluss befindet sich die namensgebende Bretterwand. In ihr sammeln sich bei Unwettern Unmengen von Wasser, die auf ihrem Weg Richtung Matrei tausende Kubikmeter Geröll mitnehmen können. Um der Bedrohung Herr zu werden, begann man bereits 1722 mit dem Verbau des Baches duch Sperren. Die größte davon, die Kalkofensperre, kann 100.000 Kubikmeter Geschiebe aufnehmen.
Mit dem Bau von automatischen Schiebetoren bei der Ledererbrücke, die ein Übertreten einer Mure verhindern sollen, ist das letzte Kapitel der Verbauung des Bretterwandbaches vorerst abgeschlossen. Allein im Bretterwandbach wurden in den letzten Jahren rund 10 Millionen Euro verbaut. Dieses Geld ist gut angelegt, weiß der Gebietsbauleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Osttirol, DI Otto Unterweger. „Für ein Jahrhundertereignis ist man nun, so gut es geht, gerüstet. Allerdings liegen am Fuß der Bretterwand noch fünf Millionen Kubikmeter Material.“
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.