Projekt Bergwald des Alpenvereins
Freiwillig auf der Alm im Defereggen arbeiten

Auf der Oberhauseralm im Defereggental gibt es für die Freiwilligen viel Arbeit zu erledigen. | Foto: ÖAV
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Um die 360 Hektar große Oberhauseralm im Defereggental zumindest teilweise von unerwünschten Sträuchern und Bäumen zu befreien, startete der Nationalpark Hohe Tauern eine Kooperation mit dem Alpenverein und der zuständigen Agrargemeinschaft.

ST. JAKOB i. DEF. Almen sind wesentlicher Bestandteil der Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern. Eine durch die Almbewirtschaftung gepflegte und geprägte Kulturlandschaft stellt nicht nur für Erholungssuchende ein attraktives Ausflugsziel dar. Reich strukturierte und extensiv bewirtschaftete Almflächen sind auch aus ökologischer Sicht von großer Bedeutung – sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen des Alpenraums.

Bergwaldprojekt im Defereggen

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) setzt im Rahmen von Umweltbaustellen und Bergwaldprojekten bereits seit Jahren Freiwilligenprojekte um. Vom 09. bis 15. Juli richtet der Nationalpark Hohe Tauern Tirol seine erste ÖAV-Bergwaldprojektwoche unter dem Motto „EINsatz für VIELfalt – (Berg)auf geht ́s!“ mit acht Freiwilligen aus.

Tom Schidlbauer vom ÖAV mit Agrarobmann Norbert Holzer, Thomas Steiner vom NPHT und Elisabeth Floderer. | Foto: Hans Ebner
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"Wir sind und das macht den Nationalpark Hohe Tauern unter anderem aus, ein Park mit viel Kulturlandschaft. Die jahrhundertelange Bewirtschaftung haben diese Flächen geprägt und wir wollen sie erhalten, da die Artenvielfalt dort besonders hoch ist. Deshalb ist das Projekt hier eher ein Almprojekt", schildert Thomas Steiner vom NPHT.

Vielfältige Aufgaben

"Zäune und Mauern werden repariert, Stacheldraht entfernt sowie die Weideflächen von Steinen und Sträuchern befreit. Von den Almpflegemaßnahmen profitieren nicht nur die Weidetiere auf der Oberhausalm, sondern auch eine Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten der Alpen. Die Arbeit ist schweißtreibend, aber sehr zufriedenstellend. Was die TeilnehmerInnen trotz unterschiedlichster Hintergründe verbindet, ist die gemeinsame Liebe zur Natur. Des Weiteren trägt das Projekt dazu bei, dass der Austausch zwischen Naturschutz, Erholung und Tourismus sowie Bewirtschaftern und Freiwilligen gefördert wird", erklärt Projektleiterin Elisabeth Floderer.

Zu wenig Weidetiere

Die Arbeit am Almgebiet auf 2.500 Metern erfordert Trittsicherheit, körperliche Fitness und Freude am gemeinsamen Arbeiten. Jene, die sich an dem Projekt beteiligen, leisten aber auch einen wichtigen Beitrag für die Landwirtschaft.
"Die Alm hat 360 Hektar ausgewiesene Weidefläche und ist damit sehr weitläufig. Die Agrargemeinschaft hat insgesamt 58 Mitglieder aus St. Jakob, St. Veit und Oberdrum. Allerdings wird bei weitem nicht mehr so viel Vieh aufgetrieben wie früher. 13 Bauern sind es noch, die heuer insgesamt 133 Rinder auf der Alm haben. Früher waren es 250 Stück", so Agrarobmann Norbert Holzer.

Unerwünschtes Gestrüpp, zu dem auf die Almrosen zählen, wird in Handarbeit beseitigt  | Foto: ÖAV
  • Unerwünschtes Gestrüpp, zu dem auf die Almrosen zählen, wird in Handarbeit beseitigt
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Mit dem Schwund an Weidevieh geht einher, dass die Almflächen schneller verbuschen. Die Bauern kommen mit dem sogenannten Schwenden mit mehr hinterher. "Diese schöne Alm so zu erhalten, ist viel Arbeit. Deshalb sind wir über die Kooperation mit dem Nationalpark und dem Alpenverein sehr froh", so Holzer.
Das diesjährige Projekt soll der Startschuss für eine langfristige Kooperation sein. "Das Projekt bringt einen Mehrwert für alle Beteiligten. Wir wollen es in Zukunft weiterführen", erklärt Thomas Steiner.

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