Internationale Steinwild-Tagung im Nationalpark Hohe Tauern

Foto: Jurgeit

KALS (red). Vom 29. - 31. Oktober 2015 stand in der Nationalparkgemeinde Kals am Großglockner das „Symbol-Tier“ der Alpen im internationalen Blickfeld von über 100 Experten: Der Steinbock – weitgehend ursprünglich ausgerottet, nun wieder weit verbreitet jedoch mit großen Herausforderungen.

Über 100 Experten diskutierten rund um das Thema Steinwild im Alpenraum – auch Teilnehmer aus England und den USA waren vertreten. Die Tagung der „Gruppo Stambecco Europa“ fand erstmals in den Ostalpen statt und wurde in Kals vom Nationalpark Hohe Tauern und dem Tiroler Jägerverband (TJV) veranstaltet. Das Steinwild ist eines der Highlights für die Besucher des Nationalparks Hohe Tauern und derzeit geht man von einem Bestand von ca. 1100 Tieren in den Hohen Tauern aus.

Das Steinwild hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich und wurde bis auf eine Restpopulation im Bereich des heutigen Nationalparks Gran Paradiso (IT) ausgerottet. „Diese Restpopulation war schlussendlich der Ausgangspunkt vieler Wiederansiedlungen“, berichtete Bruno Bassano von der Gruppo Stambecco Europa, die 1988 gegründet wurde. Im Fokus dieser Expertengruppe stehen die Populationsdynamik und die genetische Variabilität der Steinwildpopulationen im Alpenraum. Durch die Wiederansiedlung mit Tieren aus dieser letzten Restpopulation stellt gerade die genetische Variabilität einer Herausforderung für die Zukunft dar. Flurin Filli, Wildtierbiologe des Schweizerischen Nationalparks, betont einerseits den Erfolg der Wiederansiedlungsprojekte im Alpenraum – aber auch die notwendigen Forschungsschwerpunkte zur Anfälligkeit für Krankheiten (Übertragung Gamsreude) und Nutzungskonflikten, die zur Beeinträchtigung des Lebensraums und damit der Bestände führen. In Tirol geht man von einem Steinwildbestand von ca. 4900 Tieren aus. Der Steinwildreferent des TJV, Ernst Rudigier, merkt nachdenklich an, dass speziell im Winter durch das Freizeitverhalten der Lebensraum für das Steinwild immer enger wird.

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