„Landwirtschaft nicht nur dort, wo es am leichtesten geht“
Vor kurzem fand das traditionelle Sommergespräch des Tiroler Bauernbundes, diesmal am Klösterlehof in Lienz, statt – Gastgeber war die Familie Putzhuber, die den Hof der Dominikanerinnen in zweiter Generation gepachtet hat.
LIENZ (red). Landwirtschaft dürfe nicht nur dort stattfinden, wo es am leichtesten geht, sondern sei es vor allem im Berggbiet –also dort, wo die Bewirtschaftung nicht so einfach ist– relevant, die flächendeckende Landwirtschaft zu erhalten, fand EU-Abgeordneter, Herbert Dorfmann, klare Worte. „Wir haben die Verantwortung für die Ernährung der Menschen und deswegen ist es wichtig unsere Landwirtschaft zu stärken, wo es nur geht.“ Dorfmann gab den anwesenden Bauern aus Ost-, Süd- und Nordtirol interessante Einblicke in die EU-Agrarpolitik. „Die EU-Agrarpolitik ist insgesamt sehr gut unterwegs. Allein im vergangenen Jahr konnten wir im Bereich der EU-Agrarexporte ein Plus von 6 Prozent verzeichnen“, so Dorfmann, der den Grund für diesen Aufschwung vor allem in einer Tatsache ortet: „Wir sind weltweit als eine der sichersten Landwirtschaften anerkannt und deswegen bei den Endverbrauchern sehr geschätzt.“
Als Herausforderung sieht Dorfmann in Zukunft vor allem junge Menschen in der Landwirtschaft zu halten. „Es braucht Rahmenbedingungen, die junge Menschen dazu animieren, die Höfe ihrer Eltern zu übernehmen und weiterzuführen.“ Eine zentrale Frage in der Umsetzung dieses Vorhabens werde aber die Frage nach der Mittelverteilung auf EU-Ebene bleiben. Und in noch einem Bereich sieht Dorfmann dringendem Handlungsbedarf: „Wir sind kompliziert geworden!“ Für Dorfmann gilt es bürokratische Hürden in der EU abzubauen und an einer bodenständigen, menschenorientierten Sachpolitik festzuhalten.
„Ich will, dass die eigene Leistung etwas wert ist und man einen gerechten Lohn dafür erhält, was man produziert und erwirtschaftet. Was ich aber nicht will, ist eine Vollkaskogesellschaft, in der jeder holt, wonach ihm gerade ist“, erklärte Bezirksbauernobmann Martin Mayerl. Für ihn gelte es die Weichen in fünf Punkten zu stellen: „Die Fragen des Klimawandels, der Sicherheit, die Berücksichtigung der Energiewende und die GAP 2020+ sind in kommender Zeit zielstrebig und lösungsorientiert zu behandeln."
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