Prüfbericht zwingt TVB endlich zum Handeln

Aufsichtsratvorsitzender Werner Frömel (l.) und TVB-Obmann Franz Theurl sehen in dem Prüfbericht einen Wegweiser, den Verband wieder auf Kurs zu bringen.
  • Aufsichtsratvorsitzender Werner Frömel (l.) und TVB-Obmann Franz Theurl sehen in dem Prüfbericht einen Wegweiser, den Verband wieder auf Kurs zu bringen.
  • hochgeladen von Hans Ebner

BEZIRK (ebn). In der Bilanz von 2008 des TVB Osttirol steht ein Verlust von 4,8 Millionen Euro.

Aus diesem Grund leitete die Tourismusabteilung des Landes Tirol eine Untersuchung ein. Der daraus resultierende Prüfbericht liegt nun vor und birgt durchaus einige Brisanz.

Kernaussage des Berichtes ist, wie nicht anders zu erwarten, dass der TVB sparen muss. „Einnahmenseitig sind wir einer der stärksten Verbände des ganzen Landes“, erklärt Aufsichtsratvorsitzender Werner Frömel. „Nur im Ötzal und in Innsbruck haben die Tourismusverbände noch mehr Einnahmen“. Obwohl man diese gute Grundbasis hat, steht man auf finanziell schlechten Beinen. Schuld daran ist der ursprüngliche Fusionsvertrag. „Der Bericht des Landes hat klar zum Ausdruck gebracht, dass keine unkorrekten Handlungen der Verbandsorgane, sondern die strikte Einhaltung des Fusionsvertrages zur momentanen Situation geführt hat“, erklärt TVB-Obmann Franz Theurl die Auslagerung von Liftbeteiligungen und das dadurch entstandene finanzielle Loch. Aufsichtsrat und Vorstand waren laut Fusionsvertrag an den damaligen Beschluss des Regionalausschusses Lienzer Dolomiten gebunden und mussten diesen vollziehen.

Änderungen stehen an
Hier setzt auch der Prüfbericht an. Darin heißt es, dass Vorstand oder Aufsichtsrat nicht an die Beschlussfassungen von Orts- oder Regionalausschüssen gebunden sind. Sie haben allenfalls Empfehlungscharakter.

Dadurch werden zwar grundlegende Kompetenzrichtlinien geschaffen, mehr Geld bleibt trotzdem nicht in den Kassen. Um den TVB finanziell zu stabilisieren, schlagen die Landesprüfer unter anderem vor, die Personal-Angelegenheiten zu überdenken. Wörtlich heißt es im Bericht: „Alle Personalentscheidungen sind ab sofort vom Obmann des Verbandes zu treffen. Mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat sind sowohl der Personaleinsatz, als auch eine möglichst einheitliche Gehaltsstruktur festzulegen. Dies wird Hand in Hand mit einer Aufgabenreform zu geschehen haben, insbesondere auch unter Einbeziehung der Osttirol Werbung“.

Die Personalkosten zu reduzieren gestaltet sich jedoch schwierig. „Wir können nicht einfach in bestehende Verträge eingreifen. Was wir aber können, ist z.B. Posten, die durch Pensionierungen frei werden, nicht mehr nachzubesetzen“, so Theurl. Nächstes Jahr stehen laut dem Obmann 2-3 Pensionierungen an. Dadurch und durch eventuelle andere Sparmaßnahmen wie die Reduzierung der Servicestellen will man ca. 60.000 Euro einsparen. Im Jahr 2012 sollen es schon 120.000 Euro sein. „Es kommt jetzt keine Kündigungswelle“ betont Theurl. „Aber sparen müssen wir. Es liegt in der Vernunft der Regionen, zu überprüfen, wo Personal einge-spart werden kann“.

„Wir werden den Tourismusverband Osttirol ab jetzt wie eine Firma führen“, beschreibt Werner Frömel die Zukunft des TVB. Der Aufsichtsrat hat nun das Budget für 2011 zu beschließen, mit mehr Werbemitteln sowie Geld für ein gemeinsames Büro für TVB und Osttirol Werbung.

Landeshauptmann Günther Platter will den Prüfbericht jedenfalls im Budget 2011 umgesetzt sehen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.