Eule Schließung
Bleiben Familien und Mitarbeiterinnen auf der Strecke?

Landesrätin Gabriele Fischer will „Mut zur Weiterentwicklung und zur Veränderung“ beweisen. | Foto: Archiv
  • Landesrätin Gabriele Fischer will „Mut zur Weiterentwicklung und zur Veränderung“ beweisen.
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Heftike Kritik an der geplanten Schließung der Therapiezentren "Eule" kommt von der Opposition. Die zuständige Landesrätin will hingegen „Mut zur Weiterentwicklung und zur Veränderung“ zeigen.

TIROL/OSTTIROL. "Das Angebot für die Kinder und Eltern bleibt und wird verbessert. Das kann ich allen Eltern versichern. Ändern wird sich lediglich die dahinterstehende Struktur", erklärt die zuständige Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne) in Bezug auf die geplante Schließung der "Eule" Therapiezentren von denen sich auch eine Niederlassung in Lienz findet.

Die Eule betreut Kinder und Jugendliche mit Entwicklungs­störungen, Verhaltens­auffälligkeiten und emotionalen Problemen. Das Angebot umfasst Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie sowie klinisch psychologische Behandlungen.

Zu wenig Mittel

Hintergrund für die Schließung sind laut Land Tirol finanzielle Gründe aufseiten des Vereins. Als Tochtergesellschaft der Lebenshilfe wurde die Eule großteils vom Land Tirol finanziert. Mit den Verantwortlichen der Lebenshilfe und auch der Eule seien zuletzt mehrere Gespräche geführt worden, um die Therapieleistungen für die Kinder und Jugendlichen abzusichern. Angeboten wurde seitens des Landes eine entsprechende Indexierung für die nächsten drei Jahre und weitere Finanzmittel. "Dennoch sahen sich die verantwortlichen Träger nicht in der Lage, den Fortbestand der Gesellschaft sicherzustellen und haben daher beschlossen, als Träger für dieses Angebot nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Diese Entscheidung ist schade, aber selbstverständlich zu respektieren", so Fischer. Dazu gehört allerdings auch, dass es in den vergangenen 10 Jahren keine Indexanpassungen gab und damit  laut den Eule-Verantwortlichen ein wirtschaftliches Arbeiten kaum möglich war.

"Weiterentwicklung und Veränderung"

Die so geschaffenen Tatsachen werden nun als "Chance zur Weiterentwicklung" gesehen. Ein Beispiel dafür ist das Angebot an die angestellten Therapeutinnen, sie für den Zeitraum von zwölf Monaten bei der Suche und Finanzierung von Räumlichkeiten zu unterstützen, wenn sie die Kinder weiter betreuen. De facto bedeutet das, dass man sich einfach Selbständig machen soll.
Sehr harsche Kritik an den Plänen kommt von den Oppositionsparteien. Die Liste Fritz bezeichnet sie als herzlos, unsozial und politisch völlig falsch. "Für die betroffenen Kinder und Familien verschlechtert sich die Betreuung massiv. Denn erstens wird es die notwendigen Betreuungsmöglichkeiten im niedergelassenen Bereich nicht im notwendigen Ausmaß geben und zweitens ist die Betreuung in den Therapiezentren qualitativ nicht zu ersetzen, weil etwa die psychologische und psychosoziale Betreuung für die Kinder unwiederbringlich verloren geht", so Sint.

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