Innergschlöß: Neue Wegführung zur Gletscherzunge - mit Video!

Anna Brugger, Hannes Schlosser, Liliana Dagostin und Florian Jurgeit präsentierten den Naturkundlichen Führer Gletscherweg Innergschlöß.
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MATREI. Vor 40 Jahren wurde vom Österreichischen Alpenverein der Gletscherweg Innergschlöß im Nationalpark Hohe Tauern errichtet. „Der Gletscherweg zählt nicht umsonst zu den absoluten Wander-Klassikern in den Alpen. In einer Tageswanderung gibt es eine unglaubliche Vielfalt zu entdecken: Traditionelle Almwirtschaft, die Kraft des Wassers, einen Bergsee, Felsformationen und dann natürlich noch den so mächtig erscheinenden und doch so stark zurückweichenden Gletscher“, erklärt Anna Brugger, Vorsitzende des Alpenvereins Matrei.

Spannende Veränderungen

Allein von 1990 bis 2017 hat das Schlatenkees über 460 Meter an Länge verloren. Dieser Rückgang machte heuer wieder eine neue Wegführung des Gletscherweges erforderlich, damit Wanderer das zurückweichende Zungenende des Gletschers erreichen können. Zu diesem Anlass wurde auch eine gänzlich neue Bearbeitung des „Naturkundlichen Führers Gletscherweg Innergschlöß“ herausgegeben. Es ist dies die fünfte Auflage dieser Publikation, die von Autor Hannes Schlosser erarbeitet wurde.
„Es ist spannend, die Veränderungen in der Landschaft über die Jahre zu beobachten, das betrifft nicht nur den Rückzug des Schlatenkeeses, sondern etwa auch den Pflanzenbewuchs beim Aufstieg entlang des Schlatenbaches oder vom Gletscher erst jüngst freigegebene bunte Felsformationen im Bereich des Gletscherschliffs", erklärt Schlosser. Der Naturkundliche Führer Gletscherweg Innergschlöß ist im Nationalparkzentrum Matrei sowie in den Hütten und Gastbetrieben der Region sowie online im Alpenvereinsshop erhältlich.

Typischer Hotspot

Dass der Weg sich großer Beliebtheit erfreut, belegt Florian Jurgeit vom Nationalpark Hohe Tauern mit beeindruckenden Zahlen: "Das Gschlößtal zählt zu den typischen Hotspots im Nationalpark. 350 bis 500 Personen kommen pro Tag hin, das ergibt ca. 40.000 Besucher pro Saison. Wir vom Nationalpark sind froh, dass wir solche Infrastruktur wie den Gletscherweg Innergschlöß haben".

Breiter Widerstand

Als erster Lehr- und Themenweg des heutigen Nationalparks Hohe Tauern wurde der Gletscherweg Innergschlöß am 13. August 1978 eröffnet. Der österreichische Alpenverein als Grundeigentümer und Wegehalter setzte mit diesem Schritt damals ein wichtiges naturschutzpolitisches Zeichen: „24 Gletscherbäche hätten zu jener Zeit im Rahmen des Kraftwerksprojektes Dorfertal/Matrei umgeleitet werden sollen, dagegen bildete sich ein breiter Widerstand“, erzählt Liliana Dagostin, Leiterin der Abteilung Raumplanung und Naturschutz beim Österreichischen Alpenverein. Heute, 40 Jahre später, steht der Weg allen Naturinteressierten offen und bietet unverfälschte Naturerlebnisse und bäuerliche Kulturlandschaft in einer unberührten Hochgebirgslandschaft. Je nach Witterung kann der Weg noch bis Mitte bzw. Ende Oktober begangen werden. Für die Rundwanderung sind 610 Höhenmeter zu bewältigen und rund vier Stunden einzuplanen.

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