Wirtschaftsbund und Bauernbund luden zu Vortragsabend

LIENZ. „Alles hat seinen Preis, aber man hat den Eindruck, vieles hat keinen Wert“, sind sich Wirtschaftsbundobfrau Silke Steiner und Bauernbundobmann LA Martin Mayerl über das Dilemma vieler Wirtschaftstreibender einig. Preispolitik und Preisgestaltung sind integraler Bestandteil jeglichen Wirtschaftens. Landwirte und Unternehmer sind gleichermaßen von ständigem Preisdruck betroffen.
Scheible erklärte stimmig, fachlich fundiert und humorvoll wie Preisspiralen entstehen, warum Rabatte die Waren billiger machen, jedoch niemals besser und warum es sich lohnt, einen Tag über Preisgestaltung nachzudenken, anstatt sich auf Dumpingpreise einzulassen.

„Verinnerlichen Sie den Ausdruck ‚preis-wert’. Er funktioniert wie eine Waage. Der Wert hat seinen Preis. Wenn sie etwas billig verkaufen, wie soll es dann etwas wert sein?“, appelliert Scheible an die Eigenverantwortlichkeit von Unternehmern und Landwirten.
Aufgrund von Gewohnheiten und gewachsenen Strukturen sei es für uns bequem den (Preis-) Druck an den nächsten weiterzuleiten. „Derjenige, der am Ende dieser ‚Nahrungskette’ ist, zahlt schließlich die Zeche. Dieser Situation entkommt man nur, wenn man sich diesem Druck entzieht und andere Wege geht“, so Scheible. Er rät, auf Rabatte zu verzichten und Angebote stattdessen durch eine Zusatzleistung aufzuwerten.

Um vom Durchschnitt weg zu kommen, müsse man zur Marke oder noch besser zum Problemlöser des Kunden werden. „Denken Sie intensiv und tiefgreifend darüber nach, was Sie können und der Wettbewerb nicht. Das klingt banal, ist aber ein wesentlicher Schritt, dem Preisdruck zu entkommen“, skizziert Scheible einen Lösungsansatz. Viele hätten zwar erstklassige Produkte, würden es aber sträflich vernachlässigen, das auch professionell zu kommunizieren. „Deshalb werden sie nur als Mittelmaß wahrgenommen“, erklärt Scheible.

Den Einwand, man könne die skizzierten Lösungsansätze kaum auf Osttirol umlegen, konterte Scheible: „Wissen Sie, ganz egal wo ich vortrage, es taucht immer wieder das sogenannte BUIDAGA- Syndrom auf. Soll heißen: Bei uns ist das alles ganz anders. Meiner Erfahrung nach ist es völlig egal, ob ich nun in Hamburg Unternehmer bin oder in Osttirol, die Mechanismen sind überall die gleichen“, so Scheible.

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