Klinik Ottakring
Oberärzte warnen vor temporärem Ausfall der Notaufnahme
Erneut liegt eine Gefährdungsanzeige aus der Klinik Ottakring vor. Die Ärztinnen und Ärzte warnen vor einem temporären Ausfall der Zentralen Notaufnahme. Laut Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) steht dies jedoch "nicht zur Diskussion."
WIEN/OTTAKRING. In der vergangenen Woche wurde erneut eine Gefährdungsanzeige in der Klinik Ottakring eingereicht. Ärztinnen und Ärzte warnen in dieser vor einem temporären Ausfall der Zentralen Notaufnahme (ZNA) aufgrund Personalmangels, berichtet "Standard".
Seit 2022 gab es in der Klinik sechs Abgänge, nur zwei wurden bisher nachbesetzt. Damit fehlt es an Personal, das Dienstrad intern zu besetzen. Andere Ärztinnen und Ärzte müssen so derzeit einspringen, um dieses auszufüllen. Dass das nicht mehr lange gut geht, befürchten die Verfasserinnen und Verfasser der Anzeige.
"Im Falle nicht besetzbarer Dienste steht ein kompletter Ausfall der Versorgung kritisch kranker PatientInnen in der ZNA der Klinik Ottakring bevor, der von anderen Krankenhäusern kompensiert werden muss", steht es dort geschrieben.
Enormer Stress, wenig Kompensation
Der Posten als Oberärztin oder Oberarzt in der ZNA geht mit viel Verantwortung und Arbeitsbelastung einher. Das Gehalt scheint dies nicht angemessen zu kompensieren, denn kaum Allgemeinmediziner oder Fachärztinnen und Fachärzte melden sich. Auch das Pflegeteam ist maßlos überlastet.
Trotz der Reduzierung der Rettungszufahrten nach einer Gefährdungsmeldung im vergangenen Dezember überschreiten diese die vorgesehene Anzahl um etwa das Doppelte. Die Wartezeiten der Patienten ziehen sich so oft mehrere Stunden.
Das geht nicht immer ohne Gefährdung oder Schädigung der Patientinnen und Patienten aus. Ende Dezember sei es so zu einem "vermeidbaren Herz-Kreislauf-Stillstand" eines Patienten gekommen, weil die Triagezeit überschritten wurde, heißt es.
Gesundheitsverbund zuversichtlich
Außerdem sind knapp 200 der 940 Betten gesperrt, weshalb viele Patientinnen und Patienten nach Hause geschickt werden müssen, obwohl sie eine stationäre Aufnahme brauchen.
Gegenüber dem "Standard" gibt der Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) zu, dass einzelne Dienste, besonders im Sommer, noch nicht vollständig geplant werden konnten. Man arbeite an einer Lösung und gehe davon aus, dass bald wieder Ärztinnen und Ärzte für die ZNA gewonnen werden können.
Ein Ausfall der ZNA stehe somit nicht zur Diskussion. Nur vier von 37 Stellen seien im Bereich der Ärztinnen und Ärzte unbesetzt, heißt es.
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