Lärm auf der Ottakringer Straße: Der Kampf geht weiter
Bodenschwellen und Radargeräte: Der Bezirk zieht nach einem halbem Jahr eine positive Bilanz.
OTTAKRING/HERNALS. "Respekt auf der Ottakringer Straße": Vor sechs Monaten haben sich Hernals und Ottakring diesem Motto verschrieben. Das Ziel der beiden Bezirke: den Lärm einzudämmen – sei es von nächtlichen Autokorsos oder von Lokalen. Nun zieht man ein erstes – positives – Resümee.
Auf der Höhe Brestelgasse wurden im September 2015 als Startschuss für die Aktion zwei Bodenschwellen montiert, um so die Geschwindigkeit zu reduzieren. Damals nur als Provisorium, das über den Winter entfernt wurde.
Die provisorische Lösung zeigte aber Wirkung: Nach Gesprächen mit Anrainern werden die zwei Bodenschwellen wieder installiert. "Die Autos fahren wegen der Schwellen merklich langsamer. Der Lärm wird dadurch weniger. Ein Erfolg für uns", sagt Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop.
Aufgestellt werden sollen die Schwellen, sobald es die Witterung zulässt. Dann werde weiter evaluiert, so Prokop.
Auch die Schwerpunktkontrollen in den Lokalen waren laut dem Bezirkschef erfolgreich. "Wir werden aber weiterhin eng mit der Polizei zusammenarbeiten", sagt Prokop.
Eine weitere Maßnahme: Aktuell wird die Geschwindigkeit auf der Neulerchenfelder Straße zwischen Ottakringer Straße und Thaliastraße mit vier mobilen Radargeräten gemessen. Die Geräte signalisieren den Autofahrern nicht nur ihre Geschwindigkeit. Sie messen auch, wie viele Autos hier zu verschiedenen Zeitpunkten fahren.
Wechselnde Radar-Standorte
Die Standorte sollen laut der Hernalser Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer alle 14 Tage wechseln. "Der erste Abschnitt gilt bis zur Fußball-Europameisterschaft. Danach werden wir eine erste Analyse machen und über weitere Maßnahmen entscheiden", so Pfeffer. Fixe Radargeräte wären laut Pfeffer nicht sinnvoll: Durch Abbremsen und Beschleunigen würden sie nur zu mehr Lärm führen.
Sperren einzelner Gassen oder Fahrverbote ausgenommen für Anrainer sind laut Bezirksvorstehung Ottakring ebenfalls keine Optionen, um das Lärmproblem in den Griff zu bekommen. Der Verkehr würde dadurch nur in andere Grätzel umgeleitet, was lediglich eine Verlagerung des Lärms darstellen würde.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.