Polizei löste Kinderparty auf: Jetzt meldet sich der Vater zu Wort
Der Polizeieinsatz bei einer Geburtstagsparty für zwei Kindergartenkinder im Albert-Sever-Saal am vergangenen Freitag schlägt hohe Wellen. Nun hat sich der Vater der beiden kleinen Jubilarinnen bei der bz gemeldet, um den Ablauf der turbulenten Kinderparty aus seiner Sicht zu erzählen.
Ist es nötig, den Ablauf des Nachmittags noch einmal zu erläutern?
RICHARD B.: Ja, denn es werden schlicht und einfach Lügen erzählt. Es hat weder jemand Alkohol im Indoorspielplatz konsumiert, noch ist die Party eskaliert.
Wann sind Sie im Albert-Sever-Saal eingetroffen?
Ich habe meine beiden Töchter Sofia und Susy vom Kindergarten abgeholt und wir sind um 14 Uhr beim Albert-Sever-Saal eingetroffen. Ich habe hergerichtet, Luftballons aufgeblasen und um 15 Uhr sind die ersten Gäste eingetrudelt. Seltsam war, dass die Mitarbeiter der Kinderfreunde anstatt uns beim Aufbau oder dem Empfang der Gäste zu unterstützen, sich darauf beschränkt haben, alle zehn Minuten nachzuzählen wieviel Kinder, Babies und Erwachsene da sind.
Wieviele Gäste sind gekommen?
Wir haben - wie vorher angekündigt - zwanzig Kinder und zehn Eltern eingeladen. Es sind aber auch Lieferanten gekommen und haben die Torte gebracht und auch Eltern haben ihre Kinder gebracht und sind danach wieder gegangen.
Waren also nicht zuviele Gäste im Partyraum?
Es war ein Baby zuviel. Eine Mutter, die eingeladen war, hatte ein Baby dabei und das wurde als Kind gezählt. Die Mutter ist dann mit ihrem Baby in einen anderen Raum gegangen, aber auch dort durfte sie nicht bleiben.
Hat sie das Gebäude dann verlassen?
Ja, ein Mitarbeiter meinte, sie muss das Gebäude gänzlich verlassen um den Vorschriften zu entsprechen. Das führt schließlich dazu, dass die Mutter mit Baby draußen im Nieselregen vor der Tür stehen mussten, damit ihr vier Jahre alter Bub auf der Feier bleiben durfte.
War das für Sie als Gastgeber peinlich?
Ja! Ich habe versucht, die unangenehme Situation aufzulockern mit der Idee, für die Gäste im Freien einen Glühwein auszuschenken. Ich habe im Supermarkt gegenüber das Nötige dazu eingekauft und die Mitarbeiter der Kinderfreunde stellten sogar den Topf zur Verfügung. Als wir vor der Tür standen, tauchte der Leiter auf und verwies uns mit hartem Ton vom Eingang. Darauf wichen wir auf den kleinen Park aus, wo vier Bänke stehen.
Laut den Kinderfreunden kam um 17 Uhr ein weiterer Schwung Gäste.
Als um 17 Uhr "Happy Birthday" für meine Töchter gesungen wurde, habe ich als Vater kurz in den Raum hineingeschaut. Plötzlich stürmten die Mitarbeiter der Kinderfreunde in den Raum und konfrontierten einen willkürlich ausgewählten Gast, der gerade eingetroffen war, mit der Aufforderung: "Wenn sie jetzt nicht sofort das Gebäude verlassen, werfe ich alle Kinder raus." Wortwörtlich!
Hat der Gast daraufhin ein aggressives Verhalten an den Tag gelegt?
Nein. Er verstand nicht, worum es ging und fragte den Mitarbeiter, wer er sei und dass er sich bitte legitimieren und seine Aufforderung begründen möge. Der Leiter sagte daraufhin, er brauchte das nicht und rief die Polizei mit der Falschbehauptung, dass ein Gast randaliere.
Habe Sie den Vorwurf des Randalierens selbst gehört?
Das war die Erklärung eines Polizeibeamten, der mit seinen Kollegen fünf Minuten später eintraf. Die Einsatzkräfte räumten die Veranstaltung ohne zu überprüfen, ob die Anschuldigung stimmt. Die Kinder waren traumatisiert und die erwachsenen Gäste schockiert, dass so brutal vorgegangen wird.
Haben Sie Drohungen gegen die Kinderfreunde ausgestoßen?
Nein, ich habe niemandem gedroht! Ich habe dem Leiter gesagt, dass das rechtliche Folgen haben wird.
Und wird es?
Ja! Wir wollten eine schöne Feier machen und haben Geld für das Buffet, die Torte und Geschenke ausgegeben. Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei eine Kinderparty im Albert-Sever-Saal beendet. Wir müssen dafür sorgen, dass nicht noch weitere Eltern diese Erlebnisse durchmachen.
Wie wird diese Klage aussehen?
Wir sind mit einem weiteren Elternpaar zum Polizeikommissariat Wattgasse gefahren, um die wahren Vorgänge zu Protokoll zu geben. Dabei stellte sich heraus, dass der Leiter auch den Beamten gegenüber behauptet hatte, wir hätten regelwidrig Alkohol im Kindersaal konsumiert - wobei er doch selbst wusste, dass wir draußen im Regen vor der Tür standen, um die nicht hineingelassenen Eltern mit Glühwein zu versorgen.
Immerhin wurde Ihnen die Party nicht in Rechnung gestellt.
Das stimmt so nicht. Wir haben bei Vertragsabschluss die übliche Anzahlung geleistet. Ob jetzt noch eine Rechnung kommt, weiß ich nicht, aber die Anzahlung habe ich nicht refundiert bekommen.
Und wieviele Gäste waren, als der Leiter die Polizei rief, wirklich im Partyraum?
29 oder 32 - ich weiß es nicht. Aber es waren definitiv keine 35 Leute im Raum.
Hintergrund
Bericht:Polizeieinsatz bei Geburtstagsparty einer Dreijährigen
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