Wilhelminenberg/Gallitzinstraße
Bauprojekt in Ottakring sorgt für Diskussionen
Das Bauprojekt in der Gallitzinstraße 8–16 lässt in Ottakring politisch die Wogen hochgehen.
OTTAKRING. Das Thema wird seit Monaten heiß diskutiert. Im November haben SPÖ, Grüne und ANDAS für die neue Flächenwidmung in der Gallitzinstraße gestimmt. FPÖ, ÖVP und Neos sprachen sich dagegen aus. Das Streitobjekt ist ein geförderter Wohnbau auf dem Areal einer ehemaligen Gärtnerei.
Mehr als 5.000 Bürger haben eine Petition der Bürgerinitiative "Pro Wilhelminenberg 2030" unterschrieben und fordern eine Bürgerversammlung. Diese wird es aber nicht geben. Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ): "Flächenwidmung ist Stadtsache und eine Bürgerbeteiligung in der Stadtverfassung geregelt. Ich darf gar keine Bürgerversammlung dazu einberufen."
Ein Argument, das bei ÖVP-Ottakring-Obmann Stefan Trittner auf Unverständnis stößt: "Während Bezirksvorsteher in anderen Bezirken regelmäßig Bürgerversammlungen abhalten, hat Herr Prokop offenbar Angst vor einer Diskussion mit den zu Recht erzürnten Ottakringern und verweigert unter Verweis auf ein von ihm beauftragtes Gutachten erneut eine Bürgerversammlung. Dubioser und absurder geht es eigentlich nicht mehr."
In dasselbe Horn bläst Bezirksvorsteher-Stellvertreter Michael Oberlechner (FPÖ): "Es zeigt sich abermals, was bei zahlreichen Bauprojekten im Bezirk bereits der Fall war, nämlich dass bei Bauangelegenheiten und Flächenumwidmungen keine Transparenz gewünscht ist und daher Perspektivenkonzepte als Vertrauensschutz für die Anrainer bewusst abgelehnt werden."
Neos meint gar: "Ein Bezirksvorsteher, der Bürgerbeteiligung verhindert, ist seines Amtes nicht würdig."
Die Bürgerinitiative "Pro Wilhelminenberg 2030" fordert "eine komplette Überarbeitung des Planentwurfs in Richtung weniger, niedriger, lockerer".
Bezirksvorsteher Prokop zum Vorwurf der fehlenden Bürgerbeteiligung: "Es gab eine Fülle von Informationsveranstaltungen und damit viele Möglichkeiten, sich an der Diskussion zu beteiligen." Und zum Vorwurf der kompletten Verbauung: "Es werden nur 40 Prozent verbaut, Grünflächen bleiben also erhalten. Dächer werden begrünt und es wird auch einen Kindergarten geben. Die Lebensqualität jener, die bereits dort wohnen, wird darunter nicht leiden."
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