Rettungsbezirk
Ottakring setzt Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung
Ottakring ist der erste Lebensmittelrettungsbezirk Wiens! Dafür wurden über 30 Personen diverser Institutionen zu einem Kick-off eingeladen.
WIEN/OTTAKRING. Der Umweltausschuss im 16. Bezirk widmet sich nach Initiative der Grünen und Unterstützung der SPÖ dem Thema Lebensmittelverschwendung. Darin wird ein aktuell wichtiger Hebel gesehen, um den Folgen der Teuerung und dem gleichzeitig voranschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken.
Lebensmittelverschwendung ist in Zeiten der Teuerung bei gleichzeitig leeren Regalen in den Sozialmärkten ein handfestes Problem. "Nicht nur in sozialer Hinsicht, sondern Lebensmittelverschwendung ist gleichzeitig für riesige Mengen unnötig ausgestoßener klimaschädlicher Treibhausgase verantwortlich", weiß Grüne-Klubobmann Konrad Loimer zu berichten.
Pilotregion Brunnenmarkt
Die Kick-off-Veranstaltung, bei der über 30 Personen anwesend waren, diente in einem ersten Schritt der Vernetzung und dem Austausch von Ideen zwischen verschiedenen Lebensmittelrettungsorganisationen, Vertretern der Stadt Wien und Bezirkspolitikern. Themen wie die Priorisierung von Maßnahmen, die Sensibilisierung von Verbrauchern und Spendern sowie die Diskussion über die Einrichtung einer Pilotregion am Brunnenmarkt inklusive zugehöriger Infrastruktur standen im Mittelpunkt der Diskussionen.
"Die Bedeutung dieser Initiative darf nicht unterschätzt werden“, meint Konrad Loimer, "da weltweit etwa zehn Prozent der globalen Emissionen auf Lebensmittelverschwendung zurückzuführen sind."
Vorbild für andere Bezirke
Ottakrings Entscheidung, diese Herausforderung anzugehen, soll ein starkes Signal an andere Bezirke senden, dass Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen dringend erforderlich sind. "Es unterstreicht die Verantwortung, in dieser Frage ins Tun zu kommen, die auch wir Bezirkspolitiker haben", sagt Loimer.
"Als Bezirks klares Zeichen setzen"
Die Bemühungen des Umweltausschusses in Ottakring zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung haben somit einen bedeutenden Schritt vorwärtsgemacht. Dieser Schritt folgt auf Ottakrings Errungenschaft im Jahr 2022, als der Bezirk als Fairtradebezirk ausgezeichnet wurde. "Wir wollen hier als Bezirk ein ganz klares Zeichen setzen, statt volle Tonnen wollen wir volle Teller. Da geht es nicht nur um Umweltschutz, sondern es ist auch ein soziales Thema", hält die ebenfalls anwesende Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ) fest.
Barbara Obermaier, stellvertretende Bezirksvorsteherin von den Grünen, brachte die Entschlossenheit Ottakrings zur Lebensmittelrettung auf den Punkt: "Verschwenden verschwindet! Das ist mein Motto. Essen, das nicht gegessen wird, wird mitgenommen - nicht weggeworfen. Take-away in Ottakrings Kindergärten und Schulen soll Standard werden. Da, wo wir als Bezirk können, tragen wir unseren Beitrag bei und stärken Strukturen für die Lebensmittelweitergabe".
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.