ÖVP Ottakring-Obmann Stefan Trittner
"Menschen werden im Stich gelassen"

Stefan Trittner in der Gallitzinstraße. Hier sollen an die 200 Wohnungen entstehen. Das Projekt ist in der Bevölkerung umstritten. | Foto: Edelmann
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  • Stefan Trittner in der Gallitzinstraße. Hier sollen an die 200 Wohnungen entstehen. Das Projekt ist in der Bevölkerung umstritten.
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Die BezirksZeitung bittet alle Ottakringer Parteien zum Gespräch. Diesmal ist die ÖVP am Wort.

WIEN/OTTAKRING. Die ÖVP Ottakring will mit Bezirksparteiobmann Stefan Trittner im 16. Bezirk "hartnäckig" Oppositionsarbeit betreiben. Wir haben zum Gespräch gebeten.

Die ÖVP Ottakring spart selten mit Kritik an SPÖ und Grünen? Auffallen um jeden Preis oder gewissenhafte Oppositionsarbeit?
STEFAN TRITTNER: Wir setzen uns sachlich-konstruktiv und vehement für die Ottakringerinnen und Ottakringer ein. Leider werden die Bürger von der Bezirksvorstehung sehr oft im Stich gelassen und ihre Interessen nicht berücksichtigt. Wir sehen unsere Aufgabe darin, uns für die Bürger aktiv einzusetzen.

Warum sollte die ÖVP im 16. Bezirk mehr Gehör finden?
Bei der Wahl im Oktober 2020 haben wir 2.600 Stimmen gewonnen, während die SPÖ 2.000 Stimmen verloren hat. Das zeigt, dass die Ottakringer unsere Arbeit unterstützen und wir als ÖVP Ottakring sind dankbar für diesen Zuspruch. Für uns ist das der Auftrag, weiter hartnäckig an wichtigen Bürgeranliegen dranzubleiben, etwa am Erhalt der Grünflächen am Wilhelminenberg.

Stefan Trittner: "Erfolg ist in der Opposition – das liegt in der Natur der Sache – aber nicht immer am Umsetzen zu messen." | Foto: Edelmann
  • Stefan Trittner: "Erfolg ist in der Opposition – das liegt in der Natur der Sache – aber nicht immer am Umsetzen zu messen."
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SPÖ und Grüne haben weiterhin die Mehrheit. Wie können Sie Ihre Anliegen durchsetzen?
Mit Konsequenz und Geduld. Der gelernte Ottakringer weiß, dass die SPÖ versucht, Probleme und Skandale auszusitzen und sich erst bewegt, wenn der Druck zu groß wird. Wir sprechen daher wichtige Bürgeranliegen nicht nur einmal an, sondern so lange, bis sie Gehör finden. Aktuell beispielsweise auch beim Durchgang Seitenberggasse, der willkürlich und rechtswidrig versperrt wurde, wie sogar der Bürgeranwalt inzwischen festgestellt hat. Wir machen uns hier für die betroffenen Menschen stark und werden auch an diesem Anliegen dran bleiben.

Was ist Ihnen trotz Oppositionsrolle bisher gelungen?
Wir setzten uns aktiv dafür ein, den Bezirk zu verbessern. Die Bürger wissen das und kommen auch zu uns, damit wir sie bei ihren Anliegen unterstützen. Oft sind sie zuvor schon von der Bezirksvorstehung abgewiesen beziehungsweise vertröstet worden. Wir sorgen dann dafür, dass auch diese Anliegen gehört werden. Wir haben unter anderem gefährliche Missstände an zwei Ottakringer Volksschulen aufgezeigt und Druck gemacht, damit diese behoben werden. Vor einigen Jahren haben wir auch eine dauerhafte Verdichtung der Busintervalle am Wilhelminenberg durchgesetzt, die allerdings weiter verbessert werden muss. Als weiteres Beispiel: Die ÖVP hat erfolgreich WLAN an öffentlichen Orten beantragt sowie frühzeitig E-Tankstellen im öffentlichen Raum gefordert, als das noch von Frau Vassilakou abgelehnt wurde. Erfolg ist in der Opposition – das liegt in der Natur der Sache – aber nicht immer am Umsetzen zu messen, sondern die Kontrolle der Regierenden und oft auch das Schaffen von Bewusstsein für Probleme und Anliegen sowie das Aufzeigen von Verbesserungspotenzialen.

Wenn Sie morgen Bezirksvorsteher in Ottakring werden, welche drei Dinge würden Sie sofort ändern beziehungsweise anders machen?
Drei Dinge werden bei Weitem nicht reichen, aber ich würde wie bei der Gallitzinstraße die Interessen der Bürger statt jener von Bauträgern vertreten, an vernünftigen Verkehrslösungen mit Anreizen statt Schikanen arbeiten und die angespannte Sicherheitslage rund um die U6 Josefstädterstraße zur Priorität machen.

Bagger sind schon da, eine Baubewilligung nicht. Hier in der Gallitzinstraße in Ottakring sollen Wohnungen entstehen. | Foto: Michael J. Payer
  • Bagger sind schon da, eine Baubewilligung nicht. Hier in der Gallitzinstraße in Ottakring sollen Wohnungen entstehen.
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Bei welchen Themen will die ÖVP erster Ansprechpartner sein? Wo liegen die Schwerpunkte 2022?
Dort, wo wir es jetzt schon sind: Beim Eintreten für Bürgerbeteiligung, bei der Wahlfreiheit der Verkehrsmittel, bei der Integration und Sicherheit sowie beim Schutz des Wilhelminenbergs und unserer Grünflächen. Dazu kommt 2022 ein Schwerpunkt bei der politischen und juristischen Aufklärung des Skandalprojekts Gallitzinstraße. Ich bin sehr dankbar, dass hier auch die Bürgerinitiative Pro Wilhelminenberg 2030 höchst engagiert ist.

Sie üben viel Kritik, stimmen aber auch vielen Anträgen in der Bezirksvertretung zu. Wie passt das zusammen?
Viele Anträge in der Bezirksvertretung werden sogar einstimmig beschlossen. Dabei geht es vor allem um Investitionen in Schulen und Kindergärten sowie die Instandhaltung von Straßen, Beleuchtung, Straßenreinigung oder Investitionen in Spielplätze. Das sind Budgetposten, denen wir zustimmen und die Sinn machen. Bei fast allen anderen Initiativen, die wir für die Bürger einbringen, Stichworte Gallitzinstraße, Seitenberggasse, Johann-Nepomuk-Berger-Platz, U6 Josefstädterstraße, Bürgerbefragung Thaliastraße und vielen anderen Projekten stimmen SPÖ und Grüne dagegen. Man kann sich dem Eindruck nicht erwehren, dass sie unsere Vorschläge oft für sinnvoll halten, aber aus ideologischen Gründen dagegen stimmen. Das ist schade und hilft keinem Bürger weiter. Wir wollen jedenfalls das Beste für den Bezirk erreichen, ohne ideologische Scheuklappen.

Wo steht die ÖVP bei Klimafragen? Stichwort Gallitzinstraße, Baumfällungen etc.?
Wir sind offenbar die einzige Fraktion in Ottakring, die Naturschutz und Klimafragen ernst nimmt. Es ist scheinheilig, dass SPÖ, Grüne und Neos einzelne Jungbäume am Yppenplatz als Klimaschutz feiern, während sie am anderen Ende des Bezirks riesige Grünflächen zubetonieren und hunderte gesunde Bäume roden. Für mich ist klar: Der Wilhelminenberg darf kein Betonberg werden! Die Ausläufer des Wienerwalds sind wichtig zur Abkühlung und ein grünes Naherholungsgebiet. Diesen wertvollen Schatz kann man aber nur bewahren, wenn man sich nicht von stadtnahen Bauträgern treiben lässt, sondern standhaft bleibt und die Interessen der Ottakringer in den Vordergrund stellt.

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