Otto Wagner-Spital: "Liegt das Areal im Sterben?"

- Pavillon 8 Haupteingang
- hochgeladen von Elisabeth Kohl
"Wie krank ist Pavillon 8?"
Es ist eigentlich unfassbar, wie herrlich sich das Areal des Otto-Wagner-Spitals an einem sonnigen Nachmittag im September seinen Besuchern präsentiert. Die großzügige Parkanlage, mit den vielen alten und wunderschönen Bäumen, die großen Rasenflächen, die sich um die beeindruckenden Pavillons aus Backstein ausbreiten und die mit Blumenkisterl auf den Veranden geschmückt sind. Die gut ausgebauten und breiten Wege laden den Besucher zum Flanieren in diesem Paradies noch zusätzlich ein.
Ja, Otto Wagner hat sich dabei was gedacht! Vor allem hat er aber an jene Menschen gedacht, die unsere Hilfe brauchen. Vor hundert Jahren genauso, wie heute. Man spürt förmlich die Empathie die Otto Wagner entwickelt haben muss, als er diese Oase für Kranke und Schwache unserer Gesellschaft geschaffen hat. Wie ein Puzzle fügt sich eines ins andere.
Man könnte schon ins Schwärmen kommen, würden sich dem Besucher nicht auch traurige Bilder bieten. Vielfach gehen Parkbesucher zuerst Richtung Mahnmal für die „Kinder am Spiegelgrund“. Die Gedenkstätte, die an die Opfer der Euthanasie erinnern soll, hat an Glanz verloren. Vielleicht auch, weil das am Fuße des „Jugendstiltheaters“ gelegene Mahnmal durch den trostlosen Zustand dieses Gebäudes, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird. Bauzäune, Schutthaufen, vernagelte Fenster, strahlen eben wenig Flair aus. Hinweise auf Mauer-Feuchtigkeit kann man an den Seiten des Gebäudes erkennen. Kein gutes Zeichen! Wie lange kann ein Gebäude diese Vernachlässigung ertragen?
Wir gehen weiter in den Osten. Immer weniger Menschen begegnen uns am Weg. Vor uns taucht der Pavillon 8 auf. Schon von weitem hat man das Gefühl, man nähert sich einer Geisterstadt. Beim Näherkommen erkennen wir bereits das Gras, das aus dem Dach wächst. Ein Bauzaun vor dem Haupteingang versperrt den Zutritt. Die Fassade im Bereich des Stiegenhauses ist mit einem wenig vertrauenswürdig wirkenden Holzgerüst eingehaust. Viele Baumaterialien liegen vor dem Gebäude. Die Fenster sind blind. Geht man an der Seite des Gebäudes entlang lernt man, dass auch aus Mauern kleine Bäumchen wachsen können. Da rührt sich nichts mehr. Wie es wohl innen aussieht?
Genauso leer und leblos mutet das dem Pavillon 8 gegenüberliegende langgestreckte Gebäude an. Es handelt sich um ein Wirtschaftsgebäude, also von der Bausubstanz nicht sonderlich wertvoll, in der Gesamtkonzeption Otto Wagners aber mit einer Aufgabe versehen.
Menschen suchen den Arzt ihres Vertrauens auf, wenn sie sich nicht wohl fühlen. Ob der Pavillon 8 noch zu retten ist, wird wohl nur ein Bausachverständiger feststellen können. Ob dazu schon eine Diagnose gestellt wurde, wissen wir nicht. Wir können den Verantwortlichen nur ins Stammbuch schreiben: „Gebt acht auf Pavillon 8!“




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