30er-Zone auf Hauptstraße
Jetzt kommt Tempo 30 auf der Ottakringer Straße
Erst 2012 und 2013 wurde die Ottakringer Straße um 6,2 Millionen Euro und mit einer deutlichen Reduktion von Stellplätzen um- und rückgebaut, mit umstrittenen Fahrradstreifen über die Haltestellenkaps der Linie 44 versehen, sowie zunächst mit ungeeigneten Bänken bestückt, welche bereits nach drei Jahren aufwändig saniert werden mussten. Nun wird hier die nächste Hauptstraße, vorläufig noch zeitweise, zu einer völlig unangebrachten Tempo-30-Zone.
In Wien hat ja mittlerweile leider der ökologisch kontraproduktive 30er überall, und sogar auch schon auf wichtigen Hauptverkehrsverbindungen bereits System. Das neueste Beispiel wird bald eine Tempo-30-Zone auf der Ottakringer Straße zwischen Helblinggasse und Frauengasse sein. Ob sich da zwischen 21 Uhr und Betriebsschluss, sowie zwischen Betriebsbeginn und 6 Uhr früh wohl auch die Fahrer der Straßenbahnlinie 44 daran halten werden? Oder die zum Einsatz ausrückenden Rüstfahrzeuge von der nahegelegenen Hauptfeuerwache Hernals am Johann-Nepomuk-Berger-Platz?
Ein paar Störenfriede als Vorwand.
Als Vorwand für diese Aktion dienen diesmal übrigens "Autofahrer mit überarbeiteten Gefährten, die die leere Straße nachts gerne für Testfahrten missbrauchen". Abgesehen davon, dass man gerade die Ottakringer Straße – außer vielleicht in Zeiten eines kompletten Lock-Downs – um 21 Uhr und auch noch wesentlich später wohl kaum jemals "leer" antreffen wird, macht eine solch niedrige Geschwindigkeitsbegrenzung, gerade auf einer Hauptverkehrsader, natürlich auch nur dann Sinn, wenn sie entsprechend kontrolliert und überwacht wird.
Tempo 30 verursacht mehr Lärm, Feinstaub und Abgase.
Das wirft dann allerdings gleich auch die doch naheliegende Frage auf: Warum finden dort dann eigentlich nicht schon jetzt scharfe Kontrollen statt? Warum zieht man dort diese paar Störenfriede und Raser aus einschlägigen Bevölkerungskreisen, sowie Fahrzeuge, die sich nicht in ordnungsgemäßem Zustand befinden nicht schon jetzt wortwörtlich und nachhaltig aus dem Verkehr und schützt damit die betroffenen Anrainer schon jetzt, ohne aber deswegen gleich auch alle anderen Verkehrsteilnehmer auf dieser wichtigen Hauptverkehrsroute zu behindern? Zumal doch durch Studien längst nachgewiesen ist, das solche Tempo-30-Zonen der Umwelt schaden, da sie sowohl zu mehr Lärm, als auch zu höherer Feinstaubbelastung, sowie zu höherem Kraftstoffverbrauch und daher auch zu höheren Abgas-Emissionen führen. Von Letzterem kann man sich übrigens mit jedem halbwegs modernen Auto, welches über einen Bordcomputer verfügt, sehr einfach auch selbst überzeugen.
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