Penzing
Stadt vergibt Baurecht für ehemalige Schule am Kinkplatz

- Die Stadt sucht nach einem neuen Nutzer für die ehemalige Informatikmittelschule am Kinkplatz in Penzing.
- Foto: Elisabeth Schwenter
- hochgeladen von Elisabeth Schwenter
Die Stadt Wien vergibt das Baurecht für die seit sieben Jahren leerstehende Informatikmittelschule am Kinkplatz. Trotz architektonischer Besonderheiten und Denkmalschutz sucht sie nun einen neuen Nutzer mit einem Konzept, das einen Mehrwert für die Öffentlichkeit schafft.
WIEN/PENZING. Seit sieben Jahren steht die einstige Informatikmittelschule am Kinkplatz in Penzing verwaist, ein stilles Zeugnis vergangener Bildungstage. Das architektonisch bemerkenswerte Gebäude, entworfen vom Architekten Helmut Richter, hat mittlerweile den Status eines Denkmalschutzes erlangt. Nach langem Stillstand hat die Stadt vergangene Woche einen Aufruf gestartet, um einen neuen Nutzer für das Gebäude zu finden, und damit ein Konzeptverfahren ins Leben gerufen.
Die Schule am Kinkplatz, geprägt von ihrer modernen Ästhetik aus Glas und Stahl, erinnert mit ihrer Erscheinung an die filigranen Flügel einer Libelle. Doch trotz ihrer architektonischen Schönheit plagten das Gebäude jahrelang strukturelle Probleme, die teure Sanierungsarbeiten erforderten. Im Jahr 2019 entschied die Stadt, das Gebäude aufgrund der hohen Sanierungskosten nicht länger als Schule zu nutzen.
Mehrwert für die Öffentlichkeit
Nachdem das Gebäude eine lange Zeit leer stand, sucht die Stadt nun einen neuen Nutzer. Ein Baurecht für das etwa ein Hektar große Areal wird für 99 Jahre vergeben, wobei die Stadt weiterhin Eigentümer bleibt. Die Wiener Standortentwicklungs GmbH (WSE) leitet im Auftrag der Stadt das Konzeptverfahren zur Vergabe des Baurechts. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bieterverfahren wird bei diesem Verfahren nicht nur der Preis, sondern vor allem die Qualität der vorgeschlagenen Projekte als entscheidendes Kriterium betrachtet.

- In der Ausschreibung wurde definiert, dass die neue Nutzung einen Mehrwert für die Öffentlichkeit haben soll.
- Foto: Elisabeth Schwenter
- hochgeladen von Elisabeth Schwenter
Die Stadt strebt eine Nutzung an, die einen Mehrwert für die Öffentlichkeit schafft. "Und das sind zum Beispiel kulturelle Nutzungen, Erwachsenenbildung, Sonderformen im Bereich des Wohnens und der Betreuung, Sport, geförderter Wohnbau zum Beispiel auch", erklärt Herwig Kroat von der Stadtbaudirektion gegenüber "Radio Wien".
Potenzielle Interessenten müssen jedoch bereit sein, sich um die zahlreichen Baumängel zu kümmern, die das Gebäude bisher unbrauchbar gemacht haben. Probleme wie hohe Temperaturen im Sommer, schlechte Akustik und regelmäßige Wassereintritte waren in der Vergangenheit an der Tagesordnung. Eine Untersuchung von 2019 ergab, dass eine Generalsanierung mehr als 55 Millionen Euro kosten würde.
Gebäude unter Denkmalschutz
Die jüngste Hürde ist der im Jahr 2023 verhängte Denkmalschutz, der die Suche nach einem geeigneten Interessenten zusätzlich erschwert. Gemäß Architekt Johannes Zeininger von "Bauten in Not" hat das Denkmalamt ein Mitspracherecht bei allen Veränderungen bis ins kleinste Detail. "Das ist vorprogrammiert, dass es hier zu Schwierigkeiten kommen wird", so Zeininger.
Trotz dieser Herausforderungen hofft Zeininger auf Nutzungen, die dem Bildungsbereich dienen, wie eine Volkshochschule. Interessierte haben den ganzen Sommer Zeit, ihre Angebote einzureichen. Die Angebotsfrist endet am 4. September mittags. Eine Jury wird dann im Oktober entscheiden, wer das Baurecht erhält und wie es mit dem Gebäude weitergeht. Kroat, von der für die Vergabe zuständigen Stadtbaudirektion, äußerte Zuversicht, dass ein Betreiberkonsortium gefunden werden kann, welches das Gebäude in Zukunft revitalisieren wird.
Das könnte dich auch interessieren:



Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.