Crowdfunding für Fotoprojekt: Wie viel Wildnis steckt in Wien?
Zahlreiche wilde Tiere fühlen sich in der Stadt heimisch. Das einzigartige Fotoprojekt "Wiener Wildnis" von Georg Popp und Verena Popp-Hackner begibt sich auf die Spuren von Fuchs, Dachs und Co.
WIEN. Seit 20 Jahren arbeiten Georg Popp und Verena Popp-Hackner als Naturfotografen. Ihr Beruf führt sie um die ganze Welt. Seit 2012 haben sie ihren Lebensmittelpunkt in Wien. "Zuerst haben wir nicht gewusst, was wir mit Wien anfangen sollen", erzählt Georg Popp. "Doch dann haben wir gemerkt, dass Wien voller wildem Leben steckt."
Um dieses Leben zu dokumentieren, haben die Fotografen das Projekt "Wiener Wildnis" ins Leben gerufen. Dahinter verbergen sich eine Homepage und ein gedrucktes Magazin, mit dem den Wienern die Tierwelt innerhalb ihrer Stadt nähergebracht werden soll.
Crowdfunder bis Ende Juni
Bis November soll ein 256 Seiten starkes Buch mit 200 Farbfotos entstehen. Dafür wird auf einer Crowdfunding-Plattform im Internet Geld gesammelt. "10.000 Euro wollen wir mindestens zusammenbringen", so Popp. "Jeder, der mindestens 39 Euro spendet, kriegt das Buch zugeliefert. Im Handel wird es 49 Euro kosten." Mit ihrem Buch wollen die "Wiener Wildnis"-Aktivisten zeigen, wie wichtig die Stadt inzwischen für die Tierwelt geworden ist. "Wien hat zum Beispiel das größte Feldhamstervorkommen Europas", sagt Georg Popp. "Das hat uns durchaus überrascht. Die Feldhamster stehen auf der Liste der bedrohten Tierarten."
In Wien fühlen sich die Feldhamster auch deshalb wohl, weil es hier ein vielfältigeres Nahrungsangebot als in manchen ländlichen Gegenden gibt. "Die technologisierte und auf Monokulturen basierende Landwirtschaft macht vielen Tieren zu schaffen", so Popp. "Bienen produzieren in der Stadt mehr Honig, weil es hier weniger Pestizide als auf dem Land gibt." Auch den Füchsen hat es der urbane Lebensstil durchaus angetan: "Die haben es hier gut, weil sie nicht gejagt werden." Füchse gehören zu jenen Tieren, die zum Beispiel in Penzing und dem Wienerwald recht oft anzutreffen sind.
Neue Wege für die Fotografie
Die urbane Tierfotografie sei ein völlig neues Betätigungsfeld, so Popp. Auch die Forschung stehe hier erst am Anfang. "Deshalb wollen wir, dass auf möglichst vielen unserer Fotos auch etwas von der Stadt zu sehen ist. Wir wollen zeigen, dass die Stadt kein toter Raum ist, wie es früher oft angenommen wurde."
Das geplante Buch sei weltweit einzigartig: "In keiner Stadt ist die Tierwelt bislang in dieser Form dokumentiert worden."
Wer jetzt mehr Bilder sehen möchte: Das Online-Portal von "Wiener Wildnis" findet man auf www.wienerwildnis.at, tolle Fotos und Videos sind auch auf Facebook zu sehen. Alle Informationen zur bis Ende Juni laufenden Crowdfunding-Kampagne gibt es auf www.startnext.com/wienerwildnis
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.