"Am Steinhof darf nicht sterben"
Älteren wird die Kinodokumentation von Michael und Bernhard Grzimek "Serengeti darf nicht sterben" noch ein Begriff sein. Nächstes Jahr werden es bereits 60 Jahre sein, dass der Film die Öffentlichkeit für Umwelt- und (vor allem) Tierschutz sensibilisierte.
Nun bin ich kein Grzimek und die Steinhofgründe sind keine Serengeti. Es geht auch nicht um Löwe & Co sondern um Reh, Hase, Eichhörnchen, Fuchs und Dachs.
Damals wurde auch "Schnee am Kilimandscharo" geschrieben. Ein frustvolles Abschiedsnehmen eines tödlich Verletzten, dessen Unmut in "Liebe ist'n Misthaufen, […] und ich bin der Hahn, der draufsteigt und kräht", zum Ausdruck kommt. Dieser könnte für die Steinhofgründe adaptiert lauten: "Umwelt- und Tierschutz ist'n Misthaufen, und ich bin die Henne, der draufsteigt und gackert."
Dachsspuren in Wien sind etwas Besonderes. Dachse wohnen zwar im Wienerwald, aber leider werden sie - wenn überhaupt - erst wahrgenommen, wenn sie überfahren worden sind. Einen lebenden Dachs sehen zu dürfen, ist ein seltenes Ereignis.
Am Steinhof wurde ein kopfloses Reh gefunden. Angeblich hätte sich ein Fuchs den Kopf (als Trophäe?) mitgenommen. Früher sah man öfters Rehe. Der Steinhof-Rehbock war bekannt. Er war die Nähe des Menschen gewöhnt. er flüchtete nicht sofort panisch, wenn man sich ihm vorsichtig näherte.
Sein Vertrauen war - und ist - nicht gerechtfertigt.
Die Steinhofgründe sind ein Filetstück.
Ein Filetstück, das sich Reh, Hase, Eichhörnchen, Fuchs und Dachs nicht leisten können.
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