Ostern
Pfarrer Josef Michal: "Glauben gehört zu unserem Alltag"

Foto: Diözese Linz/Wakolbinger
3Bilder

Leere Kirchen zu Ostern am kommenden Wochenende. Josef Michal, Pfarrer von Windhaag und Rechberg, teilt zu diesem hohen kirchlichen Fest seine Gedanken mit uns:

"Liebe Leserinnen und Leser, was hat Corona-Angst mit Auferstehungsglauben zu tun? Hat es angesichts der Bedrohung durch das Corona-Virus Sinn, Ostern zu feiern? Dabei haben Glaube und Corona zwei Dinge gemeinsam: Manche merken nicht einmal, dass sie erkrankt sind, und so wirkt sich die Infektion auf ihr praktisches Leben nicht aus. Manche denken nicht daran, dass sie getauft sind, und so spielt der Glaube in ihrem praktischen Leben keine Rolle. Andere erkranken schwer an diesem Virus, etliche sterben daran. Andere entdecken, dass der Glaube an Christus, sein Tod für uns und seine Auferstehung ihr Leben entscheidend prägt und ihnen die Angst vor dem Tod nimmt. Maximilian Kolbe kann im KZ Auschwitz aus diesem Glauben heraus sein Leben anstelle eines jungen Familienvaters hingeben.

"Wenn es wahr ist, ist es von unendlicher Bedeutung"

Der britische Literaturwissenschaftler und Schriftsteller C.S. Lewis, zunächst Atheist – dann Gottsucher – schließlich Christ sagt: 'Das Christentum hat keinerlei Bedeutung, wenn es nicht wahr ist. Wenn es aber wahr ist, ist es von unendlicher Bedeutung. Was es nicht sein kann ist, dass es von mäßiger Bedeutung ist.' Dieser Bedeutung wollen wir etwas nachspüren: Indem Gott den Schöpfungsakt vollzog, entstand etwas, das nicht Gott ist. Gleichzeitig musste er der Schöpfung, da er die Liebe ist, Freiheit mitgeben. Der Mensch kann also Gott auch ablehnen. Die Liebe will aber den/die Geliebte/n aus der Ablehnung herausholen. Gott macht das auf dem Weg der Menschwerdung. Er steigt ein in das 'Nein' der Menschen zu Gott. Das kostet ihn das Leben, denn 'er hat den (ihn) für uns zur Sünde gemacht.' Gal 3,13. Am Kreuz kehrt Jesus das 'Nein' des Menschen um, wenn er in dieser äußersten Armut sagt: 'Vater in deine Hände lege ich meinen Geist!' Er setzt in dieser durch die Sünde verursachten Dunkelheit noch einmal einen Akt des Vertrauens.

"Er infiziert uns mit seinem Leben"

In dieses 'Ja" werden wir durch die Taufe hineingenommen. Durch die Eucharistie infiziert er uns immer wieder neu mit seinem Leben und befähigt uns selber immer mehr diesen Akt des Glaubens und der Hingabe zu leben. 'Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag!' Joh6,54. Dass er wirklich hier gegenwärtig ist in unserer Mitte, dafür wurde Papst Franziskus, als er noch Weihbischof und dann Erzbischof von Buenos Aires war, in einer außergewöhnlichen Weise Zeuge:
Am 15. August 1996 fand eine Frau in einem Kerzenhalter eine Hostie. Der Priester legte die Hostie in ein Glas Wasser und stellte es in den Tabernakel. Nach 10 Tagen fand er in dem Glas ein Stück blutiges Fleisch. Weihbischof Msgr. Jorge Mario Bergoglio ließ alles fotografieren und das Glas mit dem Stück Fleisch drei Jahre lang aufbewahren. Danach wurde es von 4 Experten untersucht, zuletzt 2004, in New York. Das Fleisch war nicht verwest. Der Befund: 'Die Probe, die Sie mitgebracht haben, ist von einem Herzmuskel. Ihr Patient muss sehr gelitten haben, weil er Blutgerinnsel hatte. Er muss Schwierigkeiten mit dem Atmen gehabt haben.' Am 17. März 2006 bekam Erzbischof Bergoglio den Bericht.

"Das ist österlicher Glaube"

Das ist in unseren Tagen geschehen. Wir können uns das schwer vorstellen. Aber was können wir uns denn schon vorstellen? Können wir uns vorstellen, dass ein winziger Virus so viel verändern kann, wie es das Corona-Virus gegenwärtig weltweit tut? Was weiß die Raupe von der Wandlung zum Schmetterling? Warum kann Gott im Positiven nicht noch viel Größeres vollbringen? Etwa den Tod bezwingen und uns endgültig in sein ewiges Leben hineinnehmen?
Glaube ist nichts Unlogisches. Glauben gehört zu unserem Alltag. Wir können nicht Auto fahren, wenn wir nicht glauben, vertrauen, dass der andere Verkehrsteilnehmer auf seiner Seite bleiben wird. Wir haben im Vorhinein keinen Beweis, Glaube ist immer eine Vorleistung. Aber wir sind dazu eingeladen diese Kraft des Vertrauens auszuspannen auf Gott hin, damit er diese Wandlung vom irdischen Leben in das ewige Leben an uns vollbringen kann, durch Christus. Das ist österlicher Glaube!"

Oster-Gottesdienste zu Hause feiern

Die Katholiken sollen das zentrale christliche Fest zuhause unter Nutzung von Medien und Internet oder aber als „Hauskirche“ feiernd mitvollziehen. „Besondere Zeiten erfordern besondere Lösungen“, heißt es zu den teils detaillierten Handlungsempfehlungen der Bischofskonferenz. Die an die gegenwärtige Situation angepasste Übertragung von Sonn- und Feiertagsgottesdiensten biete den Gläubigen Gelegenheit, sich an ihren Lebensorten als „physisch präsente, aber nicht füreinander sichtbare (virtuelle) und räumlich getrennte“ Gemeinschaft zu verstehen, heißt es in dem Text. Obwohl Liturgie zunächst und von ihrem Wesen her lebendige gottesdienstliche Feier sei und die Präsenz einer konkreten Feiergemeinde erfordere, sind laut den Bischöfen „Berechtigung und Bedeutung von medial übertragenen Gottesdiensten längst unumstritten“.
Sie verweisen auch auf den Päpstlichen Segen „Urbi et orbi“, der verdeutliche, dass das medial zugesprochene Wort Gottes, das Gebet, der Lobpreis sowie der Schutz und die Hilfe Gottes „auch über die Grenzen der physisch versammelten Gemeinschaft hinaus wirksam sind“.

TV-Gottesdienste mit Bischof Manfred Scheuer

Der Fernsehsender LT1 wird Gottesdienste mit Bischof Manfred aus der Linzer Priesterseminarkirche übertragen. Neben der TV-Übertragung wird der Gottesdienst zusätzlich über die Website der Diözese und von LT1 im Internet gestreamt.

Die Gottesdienste finden zu folgenden Zeiten statt:
· Gründonnerstag, 9. April: 19.00 Uhr
· Karfreitag, 10. April: 15.00 Uhr
· Karsamstag/Osternacht, 11. April: 20.00 Uhr
· Ostersonntag, 12. April: 10.00 Uhr
· Ostermontag, 13. April: 10.00 Uhr

Zu den TV-Gottesdiensten wurden Feierhefte erstellt, die zum Download bereitgestellt werden:
www.dioezese-linz.at/ostern2020/hauskirche

Anzeige
Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
3

Das Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelt
Damit Arbeitskraft und Unternehmen zusammenpassen

Jene zusammenzubringen, die bestens zusammenpassen, nennt man ein gelungenes „Matching“. Ob dies nun Lebenspartner/Partnerinnen sind oder – davon ist hier die Rede – Arbeitskraft und Unternehmen. Die Vermittlerrolle nimmt dabei das Arbeitsmarktservice (AMS) ein. Wie gelingt dieses Matching möglichst optimal?Es gelingt dann, wenn die Beteiligten möglichst präzise wissen und sagen können, was und wen sie brauchen. Für mich als Jobsuchenden heißt das, mir die Stellenausschreibung genau anzusehen,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.