Broken-Heart-Syndrom
Verdacht auf Herzinfarkt – Diagnose gebrochenes Herz

Neunzig Prozent der Patienten mit "Gebrochenem-Herz-Syndrom" in Österreich sind Frauen im Alter von über 65 Jahren. | Foto: Kzenon/Fotolia
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Das Herz kann tatsächlich vor Kummer erkranken und schwach werden. Das Broken-Heart-Syndrom ist eine plötzlich auftretende Herzmuskelerkrankung. 

OÖ. Starke Brustschmerzen, Luftnot, Übelkeit, zitternde Hände und Schweißausbrüche bis hin zur Bewusstlosigkeit sind Symptome dieser Herzerkrankung. Die Herzleistung ist stark beeinträchtigt - ein Pumpversagen droht. Diese Symptome deuten auf einen Herzinfarkt hin. Doch: Die Verdachtsdiagnose entpuppt sich oft als Broken-Heart-Syndrom. Dieses seltene akute Herzschwächesyndrom trifft häufig Frauen nach einem emotional einschneidenden Erlebnis. Oberärztin Veronika Eder, Fachärztin für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin am Ordensklinikum Linz, erklärt, was es mit der Krankheit auf sich hat.

Starker Stress lähmt den Herzmuskel

Auslöser dieses akuten Herzschwächesyndroms sind oft starke Emotionen, zum Beispiel ein Todesfall in der Familie, eine Trennung, ein heftiger Streit, ein Gewalterlebnis oder ein Unfall. Doch auch positive Erlebnisse, die zu einer übermäßigen Adrenalinausschüttung (Stresshormon) führen, wie ein Lottogewinn, können das Broken-Heart-Syndrom auslösen. In einem Drittel der Fälle ist kein auslösender Trigger zu erheben.

Frauen viel häufiger betroffen

Neunzig Prozent der Patienten mit Gebrochenem-Herz-Syndrom in Österreich sind Frauen über 65 Jahre. Im Gegensatz zu Japan, wo überwiegend Männer von der Krankheit betroffen sind. Dort wurde die Erkrankung entdeckt, daher auch die Erstbeschreibung „Takotsubo Cardiomyopathie“. In der Akutphase verhält sich die linke Herzkammer wie ein japanisches Fanggefäß für Oktopusse, welches Takotsubo genannt wird. Der in westlichen Ländern als Risikofaktor eingeschätzte Östrogenmangel hat sich wissenschaftlich nicht bestätigt. Jedoch weiß man mittlerweile aus Studien, dass fast ein Drittel der betroffenen Patienten zuvor an einer Depression gelitten hatte.

Herzkatheter-Untersuchung bringt Klarheit

„In der Akutphase wird der Patient behandelt wie bei einem Herzinfarkt. Die Patienten müssen auf der Intensivstation überwacht werden, da lebensgefährliche Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder Pumpversagen auftreten können. Auch ein Schlaganfall aufgrund eines Gerinnsels in der Herzkammer wäre möglich. Nicht nur die Beschwerden, sondern auch die Blut- und EKG-Befunde gleichen einem akuten Herzinfarkt. Aus diesem Grund muss bei diesen Patienten eine Akutherzkatheter Untersuchung durchgeführt werden“, führt Oberärztin Eder aus. Der bedeutende Unterschied zum Herzinfarkt ist, dass beim Broken-Heart-Syndrom kein akuter Verschluss eines Herzkranzgefäßes vorliegt. Jedoch ist der Herzmuskel vorübergehend in seiner Pumpfunktion schwer beeinträchtigt.

Folgen der Erkrankung

Bei über neunzig Prozent der Betroffenen erlangt die Herzfunktion nach einigen Wochen wieder den Normalzustand, was im Gegensatz zu vielen anderen Herzmuskelerkrankungen steht. Es bleiben auch keine Narben. „Bei bis zu zehn Prozent der Patienten kann ein erneutes Ereignis auftreten. Es gibt keinerlei Indikatoren, warum sich das Broken-Heart-Syndrom bei machen Patienten wiederholt“, so Eder über die Rückfallrate. Ein Geheimrezept, um dem Gebrochenes-Herz-Syndrom vorzubeugen, gibt es laut der Kardiologin nicht. Ratsam wäre es jedoch, ein balanciertes Leben zu führen.

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