Corona-Krise

"Viel Eigenverantwortung gefragt"

Bewegung ist für Herzpatienten auch in "neuer Normalität" sehr wichtig

PERG, OÖ. 50 Teilnehmer der Herz-Aktiv-Gruppe Perg halten sich im Massage- und Bewegungsinstitut von Gerhard Redl fit. Die regelmäßigen Einheiten sind für Menschen mit einer Vorerkrankung am Herz von enormer Bedeutung. Nun heißt es: In den eigenen vier Wänden trainieren. "Es ist jetzt viel Eigenverantwortung gefragt, die direkten sozialen Kontakte fehlen", sagt Ernst Metzbauer, Koordinator der Perger Selbsthilfegruppe. Er ruft dazu auf, die Kraft-, Ausdauer- und Koordinationsübungen weiterhin durchzuführen. Der Mauthausner spult sein eigenes Programm konsequent ab. Um 8 Uhr wird in ORF Sport Plus täglich ein Yoga-Magazin zum Mitmachen ausgestrahlt, auch auf ARD Alpha wird zu dieser Zeit ein Workout vorgeführt. Danach geht er walken oder radelt am Hometrainer. Auch Angebote des Seniorenbundes OÖ können für Körperübungen genutzt werden.
"Es ist wichtig, in Bewegung zu bleiben. Weil das Risiko von Folge-Erkrankungen dadurch deutlich vermindert werden kann", bestätigt der Allgemeinmediziner Wolfgang Zillig, Präsident des OÖ Herzverbandes. "Wer einigermaßen konsequent ist, hat eine verbesserte Lebensqualität." Die Motivation in der Gruppe sei natürlich ein zusätzlicher Antrieb, der Austausch helfe im Umgang mit der Krankheit. Nun sei es aber nötig, sich auf die "neue Normalität" einzustimmen. "Wir werden erst in relativ ferner Zukunft so wie bisher weiter machen können." Die Herzpatienten selbst müssen besonders aufpassen. Schließlich gehören sie zur Risikogruppe, haben eine Vorerkrankung und sind in den meisten Fällen über 60 Jahre.
Zillig empfiehlt Heart-Fish: Auf heartfish.io finden Sie Körperübungen, Vorträge und regelmäßige Online-Sprechstunden des Kardiologen Karl Mayr. Auch eine App ist verfügbar.