Abschied in großer Dankbarkeit
Mit einer bis zum letzten Platz gefüllten Kirche zeigten die Schwertbergerinnen und Schwertberger Sr. Vera ihre Dankbarkeit – und auch ihre Betroffenheit über die Entscheidung des Ordens.
133 Jahre des segensreichen Wirkens der Kreuzschwestern in Schwertberg endeten am Elisabethsonntag mit der „Heimholung“ von Sr. Maria Vera Preuer in das Ordenshaus der Kreuzschwestern nach Sierning.
45 Jahre hat Sr. Vera in Schwertberg gewirkt, zuerst als Leiterin des Caritas Kindergartens, dann, nach ihrer Pensionierung, als guter Geist der Pfarre.
Ihrem Wunsch, dass den Abschiedsgottesdienst Mag. Gerald Geyrhofer (Stadtpfarrer in Gmunden und ehemaliger Schwertberger Ministrant) und Geistlicher Rat Johann Stöllnberger (Altpfarrer von Schwertberg) zelebrieren sollten, sind die geistlichen Herren gerne nachgekommen. Viel Freude hatte Sr. Vera mit dem Ständchen der Kindergartenkinder, das sie so viele Male mit Schwertberger Kindern gesungen hat.
Der Wunsch nach einem Bläserquartett zur Begleitung der Lieder im Gottesdienst wurde sogar dadurch übertroffen, dass sich der Musikverein auf dem Pfarrplatz zum Ständchen eingefunden hat.
Nach dem Gottesdienst hatten die Besucher bei einem Frühschoppen im neu eröffneten Pfarrzentrum die Möglichkeit, sich persönlich bei Sr. Vera zu bedanken und sie zu verabschieden.
Viele Gruppierungen und Einzelpersonen haben sich mit Gedichten, Liedern und Geschenken – wie zum Beispiel einem von Adelinde Engleder gemalten Bild der Heimat ihrer letzten 45 Jahre – verabschiedet. Sr. Vera genoss die vielen Aufmerksamkeiten mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Dechant Konrad Hörmannseder bezeichnete Sr. Vera als Original, das sie zweifelsfrei immer gewesen ist. Neben all der Arbeit, die sie unermüdlich geleistet hat, ist sie mit ihren 82 Jahren ein sehr lustiger Mensch, der auch für verrückte Dinge immer wieder zu haben ist. So hat sie sich bei der 650-Jahr-Feier der Pfarre als eine der Ersten vom Angebot der Naturfreunde mitreißen lassen und sich vom Kirchturm abgeseilt.
Unzählige Menschen hat sie in all den Jahren mit ihren Gestecken und selbst gestalteten Kerzen und Billetts erfreut. Eine enorme Aufgabe war auch der Mesnerdienst, den sie 2001 übernommen hat. Seither war sie bei fast jedem Gottesdienst, bei Begräbnissen, Hochzeiten und Taufen im Einsatz.
Eine Generation Schwertberger ist bei ihr in den Kindergarten gegangen. Eine weitere Generation an Erstkommunionkindern hat sie mit großer Freude und Engagement durch die Kirche geführt, hat für die Kinder Orgel gespielt und ist auf den Kirchturm gestiegen, um mit ihnen die Glocken zu läuten.
„Wir wussten alle, dass Sr. Vera unermüdlich im Dienst der Pfarre werkte. Das wahre Ausmaß wurde uns jedoch erst jetzt bewusst, nachdem Martin Kapplmüller und Franz Luftensteiner gemeinsam mit Sr. Vera ihre viele Tätigkeiten für eine gute Übergabe auflisteten“, erzählt PGR-Obmann Thomas Hinterholzer.
Es haben sich viele gemeldet, die Aufgaben übernehmen werden. Insgesamt braucht es an die 15 Nachfolgerinnen und Nachfolger, diese wurden bereits in den letzten Wochen für ihren Dienst eingeschult. Auch diesen Personen gebührt großer Dank, es sind keine kleinen Fußstapfen, in die sie treten. Und es ist auch keine Selbstverständlichkeit, sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.