Top-Absolventin
"Abgeordnete zu werden, war nie ein Lebensziel"

Ihren Bruno, einen schnuckeligen Käfer aus dem Jahr 1971 mit stolzen 34 PS, bezeichnet Schatz als "hellblau, nicht türkis". | Foto: Schatz
  • Ihren Bruno, einen schnuckeligen Käfer aus dem Jahr 1971 mit stolzen 34 PS, bezeichnet Schatz als "hellblau, nicht türkis".
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Nationalrats-Abgeordnete Sabine Schatz als Top-Absolventin der heutigen CMC-NMS Ried in der Riedmark im Interview.

RIED/RIEDMARK. SPÖ-Politikerin Sabine Schatz drückte einst in Ried die Schulbank. Heute ist sie dort immer noch im Gemeinderat aktiv.

BezirksRundschau:Können Sie sich noch an Ihre Hauptschullehrer erinnern?
Schatz: Vor allem Direktor Herbert Wastl war sehr innovativ, was die Auseinandersetzung mit Computern betrifft. Wir hatten schon einen Freigegenstand, der Informatik hieß. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie rasant das dann gegangen ist.

Wann ist Ihr Interesse für die Politik erwacht?
Ich bin mit 16 Jahren aktiv geworden in der Sozialistischen Jugend (SJ). Die Themen haben mir getaugt. Das hat dazu geführt, dass ich später hauptberuflich in der SJ tätig wurde, zuerst als Landessekretärin und dann als Bundessekretärin.

Wie groß war der Sprung zur Nationalrats-Abgeordneten? Mussten Sie damals über sich selbst hinauswachsen?

Man überlegt sich natürlich: Traut man sich das zu? Kann man das? Vor allem Frauen fragen sich das ja immer, da bin ich keine Ausnahme. Mir ist es wichtig, jungen Frauen mitzugeben, solche Herausforderungen anzunehmen und nicht zu zaudern. Denn man wächst auch mit seinen Aufgaben. Als Nationalrats-Kandidatin vorgeschlagen zu werden, war eine große Ehre, das hat mich schon sehr gefreut. Ich habe aber nicht aktiv darauf hingearbeitet, Abgeordnete zu werden, das war definitiv nie ein Lebensziel. Mein Ziel ist es immer gewesen, Politik für die Leute zu machen, vor allem für die, die keine Stimme haben.

Haben Sie Ihre Meinung schon in der Hauptschulzeit so stark vertreten?
In der Schule war ich nie jemand, der gerne bei Referaten draußen gestanden ist und vor der ganzen Klasse geredet hat. Das lernt man mit der Erfahrung, die man auch bekommt, wenn man relativ bald anfängt, sich politisch zu organisieren.

Hatten Sie in der Hauptschule schon Berufswünsche?
Ich wollte eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und nicht unbedingt einen akademischen Beruf erlernen. Ich bin dann in die HAK gegangen, habe dort maturiert und bin nachher bei der Sparkasse tätig geworden.

Immer unterwegs sein und in der Öffentlichkeit stehen – wie ist das?
Da wächst man hinein, je länger man politisch aktiv ist. Die Termine in Wien und Oberösterreich sind eine Herausforderung. Um alles unter einen Hut zu bringen, braucht es eine gute Terminkoordination. Man ist viel unterwegs und das ist manchmal ein bisschen ermüdend.

Ist es schwierig, ständig Kritik einzustecken?
Es gehört zum Job dazu. Man muss lernen, Dinge nicht immer persönlich zu nehmen. Aber man muss auch lernen, zu seiner Meinung zu stehen.

Können Sie sich vorstellen, irgendwann aus der Politik auszusteigen und wieder etwas ganz anderes zu machen?
Ja, natürlich. Ich habe nicht vor, bis zur Pension Politikerin zu bleiben. Ich habe überhaupt keine Ambitionen, irgendwelche höheren Ämter anzunehmen. Ich bin dort, wo ich jetzt bin, sehr zufrieden.

Was möchten Sie den heutigen Mittelschülern sagen?
Mein Vater war Arbeiter, meine Mutter war zuhause. Wir hatten eine kleine Landwirtschaft und ich hätte mir mit 13 Jahren nie vorstellen können, einmal im Parlament zu sitzen. Man kann alles schaffen, ganz egal, woher man kommt. Dazu braucht es aber die Rahmenbedingungen, damit jedes Kind Chancen hat. Deswegen mache ich Politik.

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