Generationenbegegnung im Agevita
Beim Kekserlbacken machen 80 Jahre keinen Unterschied

- Alt und Jung beim Kekserlbacken vereint: Das freut (v.l.n.r.) die Initiatorinnen Victoria Pojar-Simionca (Leitung Agevita), Tanja Haider (Küchenleitung), Michaela Schöllbauer (Leitung GTS/NABE) und Astrid Wegschaider(Küchenmitarbeiterin).
- Foto: Gemeinde St. Georgen/Gusen
- hochgeladen von Eckhart Herbe
Mit einer ambitionierten Kooperation beschreiten Ganztagsschule (GTS) und Nachmittagsbetreuung (NABE) der Volksschule St. Georgen/Gusen mit dem örtlichen Seniorenzentrum Agevita künftig gemeinsame Wege zum generationenübergreifenden Miteinander. Ein weihnachtliches Ritual bildete dabei den gelungenen Auftakt.
ST. GEORGEN/GUSEN. "Unser Agevita soll ein offenes Haus sein, mitten im Gemeindeleben. Ein vielfältiges Miteinander, Treffpunkt der Generationen, wo man Gemeinsamkeit und Austausch lebt und Partnerschaften mit Kindergärten, Schulen und Vereinen fixer Bestandteil sind. Gelegenheiten, bei denen man differenzierte Eindrücke über unsere Bewohner und unsere Arbeit sammelt. Erlebt, was abseits der Klischees an Positivem, Schönem und Emotionalem entstehen kann!"
Wechselseitiger Kontakt und soziale Prägung
Diese Vision formulierte Victoria Pojar-Simionca, Leiterin des St. Georgener Seniorenzentrums Agevita im Interview mit Mein Bezirk anlässlich ihres Dienstantritts heurigen Frühjahr. Jeder könne beobachten, wie positiv sich mehr Kontakt und Interaktion auswirken würden.
In Michaela Schöllbauer, der Leiterin der GTS/NABE an der örtlichen Volksschule, fand sie eine Partnerin, die am entgegengesetzten Ende der Altersskala ebenfalls bereichernde Sozialeindrücke für ihre Schützlinge suchte. Schnell war eine Idee geboren und so ergab sich am 27. November im Agevita eine ganz besondere Begegnung der Generationen: Die Kinder besuchten die um 70 bis 80 Jahre älteren Bewohnerinnen und Bewohner im Seniorenheim, um gemeinsam mit diesen Kekse zu backen.
Auftakt zu vertiefter Zusammenarbeit
"Die Freude war auf beiden Seiten spürbar. Unsere Kinder hatten sichtlich Spaß an der Aktion - denn bei weiten nicht alle kennen diese weihnachtliche Tradition überhaupt. Und bei unseren Senioren strahlten die Augen vor Begeisterung über die fröhlichen Besucher. Das gemeinsame Keckserlbacken hat rasch alle wechselseitige Scheu verfliegen lassen", freuen sich die Initiatorinnen über das gelungene wechselseitige "Beschnuppern".
Denn dieser herzerwärmende Nachmittag soll nicht ein einmaliges Erlebnis bleiben, sondern vielmehr den Auftakt zu einem langfristigen Projekt bilden, das GTS/NABE und Seniorenzentrum ins Leben gerufen haben. In regelmäßigen Abständen werden künftig Kinder die Bewohner im Heim besuchen und mit diesen gemeinsame Zeit verbringen. Geplant sind unkomplizierte, niederschwellige Aktivitäten wie Spielen, Basteln und Singen, die Austausch und Interaktion zwischen Jung und Alt bewusst fördern sollen.
Alle profitieren voneinander
„Es ist eine echte Win-Win-Situation“, sind sich Michaela Schöllbauer und Victoria Pojar-Simionca einig. Die Kinder würden bei diesen Begegnungen viele Eindrücke sammeln und wichtige soziale Kompetenzen entwickeln. Etwas, wozu sie oft in der eigenen Familie gar keine Gelegenheit hätten. Ein Umfeld, in dem mehrere Generationen im Haus oder zumindest im gleichen Ort leben. Großeltern, die ganz selbstverständlich daheim sind und oft genau diese Jahresrituale mit den Enkerln pflegen - all das existiert heute oft nicht mehr.
Im Agevita gibt es hingegen "Uroma und -opa live". "Unsere Senioren blühen durch die Gesellschaft der Kinder richtiggehend auf, erleben Abwechslung und Freude in ihrem Alltag. Und sie können sich - ganz wichtig - selbst dabei aktiv einbringen. Oder spannende Geschichten von früher erzählen. Das ist aber auch eine ganz andere seh-, hör- und fühlbare Erfahrung für die Kids als ein Handy!"
Schon der Start dieses generationenübergreifende Projekts illustrierte, wie bereichernd solche Begegnungen zwischen Jung und Alt sein können. Fortsetzung folgt.


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