Borreliose: Immer mehr Betroffene im Bezirk und im Mühlviertel

Zecken beissen nicht, sie stechen: Sehr gerne in den Mühlviertler Wäldern | Foto: Visions AD/Fotolia
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  • Zecken beissen nicht, sie stechen: Sehr gerne in den Mühlviertler Wäldern
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BEZIRK. Ein schöner Herbsttag: Die ideale Zeit für eine erholsame Wanderung über grüne Wiesen und durch urige Wälder. Aber genau dort lauert er, der Gemeine Holzbock. „In manchen Gegenden sind 20 Prozent der Zecken mit Borreliose infiziert“, weiß der Perger Hautarzt Franz Singer. Gerade im Mühlviertel dürften viele Zecken die Bakterien übertragen. „Man hat schon den Eindruck, dass es mehr Fälle sind, die in die Praxis kommen“, sagt Franz Singer, Hautarzt in Perg.

Franz Singer: "Ja es kommen viele Patienten wegen Borreliose"

„Ja, es kommen viele Patienten wegen Borreliose“, bestätigt auch Johannes Neuhofer aus Naarn, der in Linz als Hautarzt arbeitet. Im schlimmsten Fall findet man sich Monate nach der Wanderung mit Herz-Rhythmusstörungen beim Kardiologen oder beim Neurologen. „Wird Borreliose nicht behandelt, kann es zu ernsten Problemen oder irreparablen Schäden kommen“, weiß Singer, der aber auch klarstellt: „FSME ist wesentlich gefährlicher, weil die Wanderröte die bei Borreliose auftritt, leicht behandelbar ist. Man sollte nicht in Panik verfallen.“ Wird die meist kreisförmige Rötung erkannt, ist Borreliose gut in den Griff zu kriegen: Drei Wochen werden Antibiotika verabreicht. Das Fatale: „Die Wanderröte macht keine Beschwerden, wird oft übersehen und in ihrer Bedeutung unterschätzt“, so Singer. „Weil sie nach mehreren Wochen ohne Therapie verschwindet.“

Gabriele Rettensteiner: "Übertragung durch Mücken und Bremsen unwahrscheinlich"

Laut Singer können „in Einzelfällen“ auch andere Insekten die Borrelien im Magen-Darm-Trakt haben. „Die Übertragung durch Mücken und Bremsen ist höchst unwahrscheinlich und nicht bewiesen“, sagt Gabriele Rettensteiner, die als Neurologin in Perg arbeitet. Heimtückisch: In einem von zehn Fällen tritt keine Wanderröte auf. Nach einer unbehandelten Infektion dringen die Borrelien über die Haut ins Blut, können Nerven, Herz und Gelenke befallen. „Die Erkrankung des Nervensystems tritt Wochen bis Monate nach dem  Zeckenstich auf und hat typische Symptome wie beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall“, sagt Rettensteiner.

Neuroborreliose: Gesichtslähmung typisch
„Die Schmerzen sind heftig, nächtlich betont und sprechen kaum auf Schmerzmittel an. Ebenfalls typisch ist eine Gesichtslähmung. Unspezifische Schmerzen und Gefühlsstörungen weisen nicht auf eine Neuroborreliose hin“, so Rettensteiner. Aufgrund der heftigen Symptomatik bleibt die Neuroborreliose kaum unbehandelt. Aber auch ohne Behandlung heilt sie meist von selbst aus, es können aber Lähmungen oder Gefühlsstörungen bleiben. Selten wird die Erkrankung chronisch. Rettensteiner: „Nur jeder Zehnte, der mit dem Erreger nach Zeckenstich in Kontakt kommt, erkrankt. Nur ein kleiner Prozentsatz  davon entwickelt eine Neuroborreliose.“

Zur Sache

Schützen: Anti-Insekten-Spray verwenden. Langärmelige und –beinige Kleidung anziehen. Danach duschen und kontrollieren. Bei Verdacht: Einen Arzt aufsuchen!

Erkennen: Meist Kreis, bei Kindern oft mehrere Ringe, auch im Gesicht. Später auch polsterartige Schwellungen im Brustbereich oder bei Kindern auf Ohrläppchen.

Entfernen: Nicht mit Uhu/Öl! Zeck erstickt, Magen- Darmtrakt wird entleert, Borrelien kommen in Körper! Nicht gegen Uhrzeigersinn. Mit Pinzette tief fassen, dann rausziehen.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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